Was ist ein Objekt? Wir erklären es dir

Das Objekt ist ein Satzglied, das du ganz einfach bestimmen kannst. | Foto: Drazen Zigic / Getty Images
Was ist ein Objekt?
Die Begriffe Subjekt, Objekt und Prädikat sind dir wahrscheinlich schon in der Grundschule, spätestens aber in der Unterstufe begegnet. Vielleicht erinnerst du dich noch an einige Fragewörter und daran, dass du die verschiedenen Satzglieder mit bunten Stiften unterstrichen hast. Auch wenn das schon eine Weile her ist: Das Wissen um die verschiedenen Satzglieder und ihre Funktion im Satz sind Basics, die du beherrschen solltest. Denn Grundlagen wie diese brauchst du, wenn du beispielsweise ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte interpretieren sollst, sprich: Immer dann, wenn du Sprache analyiseren musst. Wir frischen diese Basics nochmal auf und beschäftigen uns hier mit dem Objekt, seinen Bestandteilen, seinen Merkmalen und seiner Funktion.
Definition: Was ist ein Objekt?
Bei einem Objekt im grammatischen Sinn handelt es sich um ein Satzglied. Das ist ein Teil eines Satzes, der eine bestimmte grammatische Funktion erfüllt. Im Deutschen gibt es vier solcher Satzglieder: das Subjekt, das Prädikat, das Objekt und die adverbialen Bestimmungen.
Das Objekt gibt in einem Satz an, auf wen sich die Handlung des Verbs bezieht. Somit ergänzen Objekte die Bedeutung des Verbs. Im Unterschied zum Subjekt kannst du dir merken: Das Subjekt führt die Handlung aus, während das Objekt von der Handlung betroffen ist. Es gibt insgesamt vier Arten von Objekten: das Genitiv-, das Dativ- und das Akkusativobjekt sowie das Präpositionalobjekt.
Objekte bestimmen
Selbst wenn du die ganzen grammatikalischen Einzelheiten nicht mehr weißt: Objekte zu bestimmen, ist nicht so schwer, denn wie alle Satzglieder kannst du auch das Objekt erfragen. Welche Frage du stellen musst, um das betreffende Objekt zu ermitteln, hängt davon ab, um welche Art des Objekts es sich handelt.
Arten des Objekts
Wenn du dich erinnerst: Das Subjekt eines Satzes, also seinen Handlungsträger, kannst du durch die Frage “Wer oder was?” bestimmen. Das liegt daran, dass das Subjekt immer in einem bestimmten Fall steht: dem Nominativ. Diesen erfragst du mit “Wer oder was?”
Auch beim Objekt spielen die Fälle eine Rolle. Denn das Objekt kann im Genitiv, im Dativ oder im Akkusativ stehen. Aus diesem Grund wird auch zwischen Genitiv-, Dativ- und Akkusativobjekt unterschieden. Die vierte Art des Objekts ist das sogenannte Präpositionalobjekt.
Das Genitivobjekt
Das Genitivobjekt ist selten und wird in der Umgangssprache oft vernachlässigt. Es gibt aber einige Verben, die einen Genitiv erfordern. Dazu zählen zum Beispiel die Verben bedürfen, annehmen, anklagen, gedenken, sich erfreuen, beschuldigen, entbehren oder sich annehmen. Erfragen kannst du das Genitivobjekt mit der Frage “Wessen”?
Beispiele für ein Genitivobjekt:
- Meine Oma erfreut sich bester Gesundheit. -> Wessen erfreut sich meine Oma? Bester Gesundheit.
- Sie nimmt sich seiner an. -> Wessen nimmt sie sich an? Seiner.
- Ich bedarf deiner Hilfe nicht. -> Wessen bedarf ich nicht? Deiner Hilfe.
Beim Genitivobjekt musst du aber aufpassen: Du darfst es nicht mit dem Genitivattribut verwechseln. Achtung, jetzt wird es ziemlich grammatisch: Ein Genitivattribut ist ein Nomen, das im Genitiv steht und ein anderes Nomen genauer definiert. Es steht rechts von diesem Nomen. Da ist ein entscheidender Unterschied zum Genitivobjekt. Das bezieht sich nämlich immer aufs Verb:
- Genitivobjekt: Er wird des Diebstahls angeklagt.
- Genitivattribut: Das ist das Brautkleid meiner Mutter.
Wie du sehen kannst, hängt das Genitivattribut vom Nomen ab, "meiner Mutter" bildet keinen eigenen Satzteil.
Das Dativobjekt
Das Dativobjekt antwortet auf die Frage "Wem?" und bezeichnet meistens eine Person. Manche Verben wie helfen, gratulieren oder danken fordern ein Dativobjekt, da der Satz sonst unvollständig ist.
Beispiele für ein Dativobjekt:
- Elif hilft Vlad beim Mathelernen. -> Wem hilft Elif? Vlad.
- Vlad dankt Elif für ihre Unterstützung. -> Wem dankt Vlad? Elif.
- Bartosz gratuliert seinen Großeltern zur Goldhochzeit. -> Wem gratliert Bartosz? Seinen Großeltern.
Das Akkusativobjekt
Das Akkusativobjekt kannst du ermitteln, indem du die Frage "Wen oder was?" stellst.
Beispiele für das Akkusativobjekt:
- Sarah füttert ihre Katze. -> Wen füttert Sarah? Ihre Katze.
- Er hört sie singen. -> Wen hört er singen? Sie.
- Tina kennt Bartosz schon seit dem Kindergarten. -> Wen kennt Tina schon seit dem Kindergarten? Bartosz.
Gut zu wissen: Bei Verben, die ein Akkusativobjekt fordern, handelt es sich um sogenannte transitive Verben. Das heißt so viel wie "zielend" und bedeutet, dass das Verb auf ein bestimmtes Objekt abzielt. Oder einfacher ausgedrückt: Transitive Verben sind immer auf ein Objekt angewiesen.
Und noch ein kleiner Tipp, an dem du das Akkusativobejtk erkennen kannst: Gitb es in einem Satz ein Akkusativobjekt, kannst du den Satz ganz leicht in einen Passivsatz umwandeln. Dann wird aus dem Akkusativobjekt nämlich das Subjekt des Passivsatzes.
- Sarah füttert die Katze. -> Die Katze wird von Sarah gefüttert.
Das Präpositionalobjekt
Das Präpositionalobjekt erkennst du daran, dass es, wie sein Name schon verrät, eine Präposition beinhaltet. Eine Präposition ist ein Wort, das Verhältnisse zwischen verschiedenen Satzgliedern ausdrückt. es wird daher auch als Verhäötniswort bezeichnet. Es beschreibt, wie Dinge zueinander in Beziehung stehen, etwa in Bezug auf Ort, Zeit oder Richtung. Präpositionen stehen meistens vor einem Nomen oder Pronomen und leiten eine Präpositionalphrase ein.
Beispiele für Präpositionen sind:
- auf (z. B. auf dem Tisch)
- in (z. B. in der Stadt)
- unter (z. B. unter dem Baum)
- mit (z. B. mit Freunden)
- vor (z. B. vor dem Haus)
Präpositionen geben oft zusätzliche Informationen, wie etwas passiert oder wo etwas ist. Beim Präpositionalobjekt sind sie an das Objekt gekoppelt und können mithilfe der Fragewörter "Wem?" oder "Wen oder was?" plus der entsprechenden Präposition erfragt werden.
Beispiele für ein Präpositionalobjekt:
- Tina ist enttäuscht über ihre Niederlage. -> Über wen oder was ist Tina enttäuscht? Über ihre Niederlage.
- Elif schreibt einen Liebesbrief an Sarah. -> An wen schreibt Elif einen Liebesbrief? An Sarah.
- Vlad wartet auf den Bus. -> Auf wen wartet Vlad? Auf den Bus.
Daraus besteht ein Objekt
In der deutschen Grammatik besteht ein Objekt grundsätzlich aus einem Nomen oder einem Pronomen, das durch einen Kasus (Akkusativ, Dativ, Genitiv) und manchmal durch eine Präposition (im Falle eines Präpositionalobjekts) bestimmt wird.
Ein Objekt kann aus diesen Komponenten bestehen:
- Kasus: Akkusativ, Dativ, Genitiv
- Präposition bei Präpositionalobjekten
- Kern: Nomen oder Pronomen
Der Kern des Objekts
Der Kern des Objekts ist meist ein Nomen (z. B. „das Buch“, „die Katze“) oder ein Pronomen (z. B. „es“, „ihn“, „sie“), das die Person, den Gegenstand oder das Konzept bezeichnet, auf das sich die Handlung des Verbs richtet.
Beispiele:
- „Ich lese das Buch.“ – Wen liest er? „Das Buch“ ist der Kern des Objekts.
- „Er liebt sie.“ – Wen liebt er? „Sie“ ist der Kern des Objekts.
Der Kasus
Kasus ist die Bezeichnung für Fall und wie wir bereits wissen, spielen die Fälle beim Objekt eine wichtige Rolle. Der Kasus zeigt an, welche Rolle das Objekt im Satz spielt. Nach dieser Rolle richtet es sich dann, ob es sich um ein Genitiv-, ein Dativ- und ein Akkusativobjekt handelt.
Objekt | Frage | Beispiel | Erklärung |
---|---|---|---|
Genitivobjekt | Wessen? | Sie überführte ihn des Betrugs. | Wessen überführte sie ihn? -> des Betrugs |
Dativobjekt | Wem? | Sie gibt der Katze Futter. | Wem gibt sie Futter? -> der Katze |
Akkusativobjekt | Wen oder was? | Bartosz schreibt einen Roman. | Wen oder was schreibt Bartosz? -> einen Roman |
Präposition
Einige Verben benötigen ein Präpositionalobjekt, also ein Objekt, das mit einer bestimmten Präposition verbunden ist. In diesem Fall steht das Objekt im Kasus, der mit der jeweiligen Präposition verbunden ist. Hier einige Beispiele für Präspositionalobjekte:
Ich warte auf den Bus. – Präpositionalobjekt mit Präposition „auf“
Vlad interessiert sich für Geschichte. – Präpositionalobjekt mit Präposition "für"
Bartosz schreibt an einem Buch. – Präpositionalobjekt mit Präposition "an"
Gut zu wissen
Eine Präposition ist ein Wort, das Wörter oder Wortgruppen verbindet und das Verhältnis zwischen diesen definiert.
Merkmale eines Objekts
Aus diesen Bestandteilen sowie seiner Stellung im Satz ergeben sich für das Objekt folgende Merkmale:
Abhängigkeit vom Verb
Ein Objekt steht immer in Beziehung zum Verb und wird von diesem gefordert. Es ist oft notwendig, um den Satz zu vervollständigen.
Beispiel: „Ich lese ein Buch.“ – „ein Buch“ ist das Objekt, weil es die Handlung des Verbs „lesen“ ergänzt.
Fragen nach dem Objekt:
Wie bereits erläutert, kannst du Objekte durch bestimmte Fragen ermitteln, je nach Art des Objekts:
- Akkusativobjekt: Wen? oder „Was?
Beispiel: „Ich sehe den Film.“ → Wen sehe ich? → „den Film“ - Dativobjekt: Wem?
Beispiel: Ich gebe ihm das Buch. → Wem gebe ich das Buch? → „ihm“ - Genitivobjekt: Wessen?
Beispiel: Er erfreut sih bester Gesundheit. → „Wessen erfreut er sich?“ → „bester Gesundheit"
Unterschied zwischen Subjekt und Objekt
Das Subjekt führt die Handlung aus, während das Objekt von der Handlung betroffen ist. Beispiel: Der Hund (Subjekt) beißt den Ball (Objekt).
Kongruenz
Im Gegensatz zum Subjekt hat das Objekt keinen Einfluss auf die Verbform, es beeinflusst jedoch oft die Präpositionen und den Kasus, den das Verb benötigt.
Notwendigkeit im Satz
Anders als das Subjekt und vor allem das Prädikat ist das Objekt ein Satzglied, das nicht zwingend erforderlich ist, um einen grammatikalisch vollständigen Satz zu bilden. Anders ausgedrückt: Es gibt auch Sätze ohne Objekt. Da das Objekt ergänzende Informationen zur Handlung liefert, ist es zwar inhaltlich relevant, für das Bilden eines Satzes aber nicht notwendig.
Die Funktion eines Objekts
Wenn man ein Objekt gar nicht zwingend braucht, wie wichtig ist es dann? Die grundsätzliche Funktion eines Objekts im Satz besteht darin, die Handlung eines Verbs zu ergänzen oder zu präzisieren.
Du kannst sagen:
Bartosz schreibt oder
Bartosz schreibt ein Buch.
Durch das Objekt gibst du also weitere Informationen zu dem Verb “schreiben”. Da das Objekt je nach Fall, in dem es steht, Antworten auf die Fragen „Wen?“ oder „Was?“ (im Fall des Akkusativobjekts), „Wem?“ (im Fall des Dativobjekts) oder „Wessen?“ (im Fall des Genitivobjekts) gibt, zeigt es außerdem genau, auf wen oder was sich die Aktion des Verbes richtet.
Ergänzung der Handlung
Das Objekt liefert dir die nötige Information darüber, wer oder was von der Handlung betroffen ist. Es gibt an, was der Handlungsträger tut oder worauf sich die Handlung bezieht.
Beispiel:
- Er schreibt ein Buch.
Hier beantwortet das Objekt „ein Buch“ die Frage „Was schreibt er?“ und ergänzt damit die Handlung des Verbs „schreiben“.
Verständlichmachung des Satzes
Das Objekt hilft, den Satz zu vervollständigen und ihm Bedeutung zu geben. Ohne Objekt bleibt die Handlung oft unklar, unvollständig oder oberflächlich.
Beispiel:
- Er hilft seinem Freund.“– Das Dativobjekt „seinem Freund“ macht klar, wem geholfen wird.
Präzisierung der Beziehung zwischen den Satzgliedern
Das Objekt zeigt, wie das Subjekt mit anderen Elementen im Satz verbunden ist. Es kann als Empfänger der Handlung oder als Ziel der Handlung fungieren.
Beispiel:
- Der Lehrer erklärt den Schülern die Aufgabe.
- Das Subjekt („Der Lehrer“) ist der Handelnde.
- Das Dativobjekt („den Schülern“) ist der Empfänger der Erklärung.
- Das Akkusativobjekt („die Aufgabe“) ist das, was erklärt wird.
Bestimmung des Kasus
Der Kasus des Objekts zeigt die syntaktische Funktion im Satz an. Verschiedene Verben verlangen bestimmte Fälle (Akkusativ, Dativ, Genitiv) und geben damit die Rolle des Objekts im Satz an.
Beispiel:
- Ich liebe die Katze. (Akkusativobjekt, „die Katze")
- Ich helfe der Katze. (Dativobjekt, „der Katze“)
Präpositionale Beziehungen
Manche Verben erfordern ein Präpositionalobjekt und damit ein Objekt, das sowohl eine Präposition als auch ein Objekt im bestimmten Kasus enthält.
Beispiel:
- Vald interessiert sich für Geschichte.
- Das Präpositionalobjekt „für Geschichte“ gibt an, woran sich die Person interessiert.
Zusammengefasst hat das Objekt also die Aufgabe, die Bedeutung des Verbs zu erweitern, indem es angibt, wen oder was die Handlung betrifft. Es vervollständigt den Satz, indem es dem Verb eine konkrete Bezugsperson oder ein konkretes Objekt zuweist, und sorgt so für inhaltliche Klarheit.
Sätze mit zwei Objekten
Anders als beim Subjekt kann ein Satz statt einem auf zwei Objekte haben. Ist das der Fall, handelt es sich bei einem dieser Objekte immer um das Akkusativ-, bei dem anderen immer um das Dativobjekt.
Beispiele für Sätze mit zwei Objekten:
- Sarah bekommt von Elif einen Liebesbrief. ->Von wem bekommt Sarah einen Liebesbrief? Wen oder was bekommt Sarah von Elif?
- Vlad schenkt Tina ein Buch. -> Wem schenkt Vlad ein Buch? Tina. Wen oder was schenkt er Tina? Ein Buch.
Weitere Infos
Weiterführende Infos zu den weiteren Satzgliedern kannst du hier nachlesen:

Satzglieder bestimmen: So gehst du vor
Jetzt lesen
Subjekt, Prädikat, Objekt: Die Grundlagen des deutschen Satzbaus
Jetzt lesen
Was ist ein Subjekt? Wir erklären es dir
Jetzt lesenFAQ: Häufige Fragen
Im Überblick: Was ist ein Objekt?
- Das Objekt ist ein Satzglied.
- Es ergänzt das Verb im Satz und präzisiert oft dessen Bedeutung. Es gibt an, wen oder was das Verb betrifft.
- Es gibt vier Arten des Objekts.
- Akkusativobjekt (direktes Objekt): Dies ist das häufigste Objekt. Es bezieht sich auf die Person oder Sache, die direkt von der Handlung des Verbs betroffen ist. Beispiel: Ich füttere die Katze.
- Dativobjekt (indirektes Objekt): Es bezeichnet die Person oder Sache, die indirekt von der Handlung des Verbs betroffen ist, oft als Empfänger. Beispiel: Ich gebe dem Mann das Buch.
- Genitivobjekt: Seltener, aber es tritt auf, wenn das Verb ein Objekt im Genitiv verlangt, das meist Besitz oder Zugehörigkeit ausdrückt. Beispiel: Sie erinnerte sich des Vorfalls.
- Präpositionalobjekt: Ein Objekt, das mit einer Präposition verbunden ist, die durch das Verb verlangt wird. Beispiel: Ich warte auf den Bus.
Das könnte dich auch interessieren
Noch mehr Infos zu weiteren wichtigen Themen des Deutschunterrichts haben wir hier für dich zusmamengestellt:

Alle Kommaregeln einfach erklärt
Jetzt lesen
Der Relativsatz: So erkennst du ihn!
Jetzt lesen
Alle Nebensatz-Arten einfach erklärt
Jetzt lesenArtikel-Bewertung:
Anzahl Bewertungen: 0