Das sind die wichtigsten Rechtschreibregeln

Elena Weber

Rechtschreibregeln

Wenn du die wichtigsten Rechtschreibregeln kennst, kannt du unnötige Fehler vermeiden.

Rechtschreibregeln: Gar nicht so kompliziert

Groß- und Kleinschreibung, dass oder das, zusammen oder getrennt – die deutsche Rechtschreibung hat so ihre Eigenheiten. Doch trotz einiger Fallen: So kompliziert ist richtiges Schreiben gar nicht. Denn genau wie bei Zeichensetzung oder Grammatik gilt auch hier: Es gibt klare Regeln. Wenn du diese Regeln kennst und dir dazu noch die ein oder andere Eselsbrücke baust, musst du über vieles gar nicht mehr nachdenken.

Wie du typische Rechtschreibfehler vermeiden kannst und welche wichtigen Rechtschreibregeln du auf jeden Fall kennen solltest, haben wir dir hier zusammengefasst.

Definition: Was ist Rechtschreibung?

Rechtschreibung ist die nach bestimmten Regeln festgelegte, allgemein geltende Schreibweise von Wörtern, auch Orthografie genannt. Die Rechtschreibung bestimmt also, wie etwas geschrieben wird. Nachschlagen kannst du die richtige Schreibweise in einem Wörterbuch wie dem Duden.                                                     

Rechtschreibung bezieht sich auf all das, was du einem Wort beim Lesen ansiehst. So sind beispielsweise die Groß- und Kleinschreibung, Doppel-Konsonanten oder Schärfungen wie ck oder tz Themen der Rechtschreibung. Nichts zu tun hat sie mit der Bildung der Sprache, etwa Zeitformen, die verschiedenen Fälle oder Satzarten. Dabei handelt es sich um den Baukasten der Sprache, die Grammatik. Im Jahr 1996 gab es übrigens eine große Rechtschreibreform. Sie sollte die Rechtschreibung vereinfachen. Bis heute haben sich manche Menschen aber immer noch nicht umgewöhnt oder halten bewusst an alten Rechtschreibregeln fest. Beispiele dafür sind die veralteten Schreibweisen “Photo”, “Delphin” und “daß”. 

Warum Rechtschreibung wichtig ist

Schnell eine Nachricht bei WhatsApp tippen oder bei Insta einen Kommentar verfassen – vor allem in den sozialen Medien achten die meisten von uns kaum noch auf irgendwelche Rechtschreibregeln. Alles kleinzuschreiben, geht einfach schneller, an Tippfehler haben wir uns sowieso längst gewöhnt. Doch auch wenn wir im Alltag in Sachen Rechtschreibung oft ziemlich nachlässig sind, ist richtiges Schreiben wichtig, denn:

  • Rechtschreibung macht es leichter, Texte zu verschriftlichen und zu verstehen.
  • Unser Gehirn kann einer standardisierten Schreibweise leichter folgen.
  • Das geschriebene Wort ist wie eine Visitenkarte, die Rückschlüsse auf den/die Verfasser /-in zulässt. Eine falsche Schreibweise macht einen wenig kompetenten Eindruck (auch wenn der/die Verfasser /-in sehr kompetent ist).
  • Rechtschreibung macht es möglich, Texte schneller zu lesen, weil du nicht erstmal rätseln musst, was eigentlich gemeint ist.
  • Ohne einheitliche Rechtschreibung wäre das Erlernen der deutschen Sprache für Nichtmuttersprachler /-innen viel schwieriger.
  • Eine korrekte Rechtschreibung gilt auch als eine Form der Höflichkeit und Wertschätzung gegenüber dem /-r Adressaten /-in.

Und falls du dir jetzt denkst: Ist ja alles schön und gut, aber es gibt doch Autokorrektur – verlass dich nicht zu sehr darauf. Autokorrektur ist nicht mehr als ein Hilfsmittel, das bei weitem nicht alle Rechtschreib-, Komma- und Grammatikfehler erkennt. Du solltest auf jeden Fall in der Lage sein, einen Text selbstständig Korrektur zu lesen.

Wusstest du, dass…

… es bis ins 18. Jahrhundert und noch darüber hinaus keine allgemein verbindlichen Rechtschreibregeln gab? Stattdessen schrieb jede /-r so, wie er/sie es gerade für richtig hielt. Im Jahr 1788 veröffentlichte dann Johann Christoph Adelung Orthografievorschläge. Sie bildeten zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Grundlage für den Rechtschreibunterricht an deutschen Schulen. 

Welche Rechtschreibregeln du kennen solltest

Ein Merkmal der deutschen Sprache ist es, dass du aus dem geschriebenen Wort meist die Aussprache ableiten kannst. Umgekehrt ist das nicht zwangsläufig der Fall. Grund dafür sind Aspekte wie Groß- und Kleinschreibung, Dehnungszeichen oder Doppelkonsonanten. Sie gehören zu den wichtigsten Rechtschreibregeln, die du kennen solltest.

Die wichtigsten Rechtschreibregeln sind:

  1. Groß- und Kleinschreibung
  2. Getrennt- und Zusammenschreibung
  3. Bindestrich
  4. Apostroph
  5. s, ss oder ß

Groß- und Kleinschreibung

Sie ist eine Besonderheit der deutschen Sprache: die Groß- und Kleinschreibung. Beim Sprachen lernen ist es dir wahrscheinlich direkt aufgefallen: Ob EnglischFranzösischItalienisch oder Spanisch – außer Satzanfänge und Eigennamen schreibst du hier nichts groß. Im Deutschen sieht das ganz anders aus.

Was du wann großschreiben musst

Seit der Grundschule weißt du: Namenwörter, also Nomen, werden großgeschrieben. Nomen erkennst du immer daran, dass vor ihnen ein unbestimmter (ein, eine) oder ein bestimmter Artikel (der, die, das) stehen kann, also z.B. ein Buch, der Tisch, das Foto. Außerdem greift die Großschreibung in folgenden Fällen:

  • Satzanfänge
  • Eigennamen, z.B. Elif, Bochum oder Dreißigjähriger Krieg
  • Großschreibung nach dem Doppelpunkt, aber nur, wenn nach dem Doppelpunkt ein vollständiger Satz folgt. Sonst schreibst du nach dem Doppelpunkt klein.
  • Anredepronomen: Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie

Besonders aufpassen musst du bei sogenannten Nominalisierungen. Sie machen aus Verben und Adjektiven – also Wörtern, die du eigentlich kleinschreibst – Nomen. Folglich werden sie großgeschrieben.

Beispiel für nominalisierte Verben:

  1. Elif kann sehr gut singen.
  2. Elif liebt Singen. 

Im ersten Satz handelt es sich bei singen um ein Verb. Du kannst fragen: Was tut sie? Im zweiten Satz handelt es sich jedoch um eine Substantivierung, das Verb wird hier also als Nomen verwendet: das Singen. 

Beispiel für nominalisierte Adjektive:

  1. Bartosz hat eine neue Geschichte geschrieben.
  2. Es gibt wirklich nichts Neues.

In der Grundschule hast du Adjektive als sogenannte Wie-Wörter kennengelernt. Denn Adjektive geben immer an, wie etwas ist: Wie ist die Geschichte? Neu. Im zweiten Satz ist aus dem Adjektiv neu ein Nomen geworden: das Neue. 

Gut zu wissen

Wörter wie nichtsetwas und viel weisen häufig auf nominalisierte Adjektive hin: nichts Besonderes, etwas Erfreuliches, viel Ereignisreiches.

Was du kleinschreiben musst

Alle Wörter, auf die nicht die oben genannten Regeln für die Großschreibung zutreffen, schreibst du klein. Das sind folgende Wortarten:

  • Verben
  • Adjektive
  • Adverbien
  • Pronomen
  • Artikel
  • Präpositionen
  • Partizipien

Denk dran: Verben und Adjektive können nominalisiert und als Substantiv gebraucht werden. Dann, aber nur dann, schreibst du sie groß. 

Getrennt- und Zusammenschreibung

Im Fall der Getrennt- und Zusammenschreibung ist es auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz einfach, dahinter ein System zu erkennen. Doch auch hier gibt es eindeutige Regeln. Allgemein gilt meistens: Wortgruppen werden getrennt geschrieben, Zusammensetzungen zusammen.

Bei der Entscheidung, was du getrennt oder zusammenschreiben, hilft es, nach Zusammensetzung der Wortarten zu unterscheiden. Berücksichtige dabei folgende Kombinationen:

  • Verb + Verb
  • Adjektiv + Verb
  • Nomen + Verb
  • Präposition + Verb
  • Nomen + Nomen

Verb und Verb

Treffen zwei Verben aufeinander, werden sie in der Regel getrennt geschrieben.

Beispiel: 

  1. Du solltest ihn erst aufessen lassen.

  2. Sie können ruhig sitzen bleiben.

Eine Ausnahme liegt vor, wenn zwei Verben eine neue, übertragene Bedeutung und damit ein eigenständiges Verb ergeben.

Beispiel: 

Tina ist einmal sitzengeblieben. 

Adjektiv und Verb

Auch hier gilt: Die Verbindung von Adjektiv und Verb schreibst du grundsätzlich auseinander.

Beispiel: 

Das hast du falsch verstanden.

Und ebenfalls gilt hier: Entsteht durch die Kombination von Adjektiv und Verb eine neue, übertragene Bedeutung, schreibst du sie zusammen.

Beispiel:

Da ich sehr erkältet bin, lasse ich mich krankschreiben.

Nomen und Verb

Bei der Verbindung von Verb und Nomen scheint der Fall klar: Du schreibst sie auseinander. Doch auch hier gibt es eine Ausnahme: Verliert das Nomen seinen substantivischen Charakter, wird es mit dem Verb zusammengeschrieben. Oder andersherum: Behält es seine Bedeutung als Nomen, schreibst du Nomen und Verb getrennt.

Beispiel:

Lass uns Eis essen.

Als Eselsbrücke hilft hier: Kannst du die Verbindung aus Nomen und Verb durch das Wort „kein“ verneinen, hat das Substantiv weiterhin substantivischen Charakter und du schreibst Nomen und Verb getrennt. 

Beispiel:

  1. essen: Ich esse kein Eis. -> Du kannst den Satz mit “kein” verneinen, also schreibst du es getrennt.

  2. teilnehmen: Ich habe kein Teil -> diese Verneinung funktioniert nicht. Du schreibst Nomen und Verb zusammen, wie z.B. in “Ich werde am Ausflug teilnehmen.”

Präposition und Verb 

Verbindest du ein Verb mit einer Präposition (also zum Beispiel zu, auf, unter, durch usw.), schreibst du diese Verbindung immer zusammen.

Beispiel: 

Kannst du bitte das Fenster aufmachen?

Nomen und Nomen

Wenn du zwei Nomen miteinander verbindest, schreibst du sie in der Regel zusammen. Diese Verbindung nennt man Kompositum. 

Beispiel: 

Nebenjob, Tischbein, Teedose

Wusstest du, dass…

… das Wort “Schifffahrtsgesellschaft” ein beliebtes Beispiel der neuen deutschen Rechtschreibung war? Vor der Reform galt die Regel, dass drei aufeinanderfolgende Konsonanten, wie du sie bei zusammengesetzten Wörtern wie diesem findest, aus optischen Gründen auf zwei verkürzt werden. Vor der Rechtschreibreform war also die Schreibweise “Schiffahrtsgesellschaft” richtig.

Bindestrich

Wie gerade schon angesprochen, kann der Bindestrich eingesetzt werden, um komplexe mehrgliedrige Zusammenschreibungen leichter lesbar zu machen oder um Missverständnisse zu vermeiden, zum Beispiel Ultraschall-Röntgengerät statt Ultraschallröntgengerät oder See-Elefant statt Seeelefant. Das bedeutet jedoch nicht, dass du ihn setzen kannst, wie du möchtest. Auch wenn gerade im Internet häufig Kopplungen mit Bindestrich zu finden sind, sind sie eigentlich eher ein Stilmittel. Wann du einen Bindestrich hingegen verpflichtend setzen musst, ist in den deutschen Rechtschreibregeln genau festgelegt.

Das ist immer dann der Fall, wenn der Bindestrich zur Verdeutlichung unterschiedlicher Wortbestandteile dient, wie bei

  1. Zusammensetzungen aus Einzelbuchstaben, z.B. i-Punkt, A-Dur, b-Moll, s-förmig.
  2. Abkürzungen, z.B. Kfz-Mechaniker, UV-Strahlung, dpa-Meldung
  3. Ziffern, z.B. zum x-ten Mal, 16-jährig, 100-prozentig
  4. allen Bestandteilen mehrteiliger Zusammensetzungen, in denen eine Wortgruppe oder eine Zusammensetzung mit Bindestrich auftritt, z.B. 1-Euro-Münze, A-Dur-Tonleiter, Frage-Antwort-Spiel

Vor allem im Internet wird der Bindestrich auch oft gar nicht mehr gesetzt. Das liegt zum Teil an der Suchmaschinensichtbarkeit. Du kennst das selbst: Tippst du etwas ein, verzichtest du nicht nur auf die Groß- und Kleinschreibung, sondern in der Regel auch auf das Setzen von Bindestrichen. Das geht zwar schneller, ist aber orthografisch falsch. Gerade weil das Setzen des Bindestrichs so oft falsch gemacht wird, ist es daher wichtig, dass du dir diese Falschschreibung nicht angewöhnst, sondern weißt, wie es richtig geht.

Apostroph

Ein weiterer Klassiker unter den Rechtschreibfehlern hat ebenfalls mit einem kleinen Strich zu tun: dem Apostroph. Den sogenannten Deppenapostroph wie bei “Ulla’s Kiosk” siehst du überall. Hier erklären wir dir, wie es richtig geht.

  1. Kein Apostroph bei Genitiven: Elifs Augen sind braun. Es gibt nur eine Ausnahme: Endet der Name auf s, ss, ß, tz, z, x oder ce setzt du den Apostroph hinter den Namen, also: Carlos’ hat auch braune Augen.
  2. In der gesprochenen Sprache werden auch mal Buchstaben verschluckt. Dies kannst du mit einem Apostroph kennzeichnen: Elif: Ich hab’ keinen Plan, worum’s in dem Buch geh’n soll. 

Aber Achtung! Keine Apostrophe bei gängigen Verschmelzungen von Präpositionen und Artikeln: ans, aufs, ins, unterm, zur usw.

s, ss oder ß

Fußball, Wiese, krass – in allen drei Worten findest du einen S-Laut. Doch in allen drei Wörtern verwendest du ein anderes S. Wann also schreibt man s, ss oder ß? Die Regeln dafür sind einfach:

  1. Bei einem gesummten S schreibst du immer einfaches S: Wiese, Seife, versuchen. Das stimmhafte S kannst du fühlen. Wenn du es sprichst, vibriert leicht dein Kehlkopf.
  2. Nicht jedes einfache S ist jedoch ein gesummtes S, etwa das Wort “Gras”. Dieses S wird scharf gesprochen. Hier kannst du durchs Verlängern herausfinden, dass das Wort Gras mit einem S geschrieben wird: Bei der Mehrzahl “Gräser” ist das S stimmhaft. Daraus kannst du ableiten, dass auch die Einzahl mit s geschrieben wird.
  3. Nach einem kurzem Vokal steht meist ss: wissen, Kasse, fressen.
  4. Nach einem langen Vokal schreibst du ß: Fuß, vergrößern, süß
  5. Auch Doppellaute gelten als langer Vokal, nach dem ß steht: beißen, außen, reißen.

Häufige Rechtschreibfehler 

Manche Rechtschreibfehler begegnen dir in Texten immer wieder. Zu den fünf häufigsten Rechtschreibfehlern gehören:

  1. das und dass
  2. seit oder seid
  3. wart oder ward
  4. Substantivierungen
  5. wieder und wider

Da diese Fehler besonders häufig gemacht werden, empfiehlt es sich, beim Korrekturlesen darauf besonders zu achten.

Das oder dass

Zwischen “das” und “dass” gibt es einen Unterschied: Bei “dass” handelt es sich um eine Konjunktion und damit um ein Bindewort, das einen Nebensatz einleitet. Häufig steht es nach einem Komma. Das andere “das” hat zwei grammatikalische Funktionen: Es ist ein Artikel (das Auto, das Kledi etc.) oder leitet als Relativpronomen einen Relativsatz ein, z.B. "Das Lied, das sie singt, gefällt mir."

Wenn dir das jetzt zu grammatikalisch ist, merke dir einfach folgende Eselsbrücke: Kannst du “das” durch dieses, jenes oder welches ersetzen, schreibst du es mit einem “s”. Kannst du es nicht durch dieses, jenes oder welches ersetzen, schreibst du es “dass”. Ein Beispiel dazu findest du weiter unten in der Tabelle.

Seit oder seid

Auch zwischen diesen beiden Wörtern gibt es einen grammatikalischen Unterschied: Bei “seit” handelt es sich um eine Präposition, bei “seid” um die zweite Person Plural des Verbs “sein”. Anders ausgedrückt: Das Wort “seit” verwendest du, um eine Zeitspanne zu benennen, zum Beispiel “Ahmed kennt Tina seit dem Kindergarten”. 

In dem Satz “Ihr seid meine besten Freunde” schreibst du es mit einem D, da es sich in diesem Fall vom Verb “sein” ableitet.

Wart oder ward

T oder d? Diese Frage stellt sich auch beim Wort “wart”. Hier ist die Antwort aber ganz einfach: Die zweite Pluralform des Verbs „sein“ in der Vergangenheit wird immer mit t geschrieben. Die Form “ward” ist veraltet und mit “wurde” vergleichbar: “Sie ward nicht mehr gesehen”. Sie wird heute kaum noch benutzt.

Substantivierungen

Eine große Fehlerquelle haben wir hier bereits angesprochen: Substantivierungen. Durch sie werden Adjektive und Verben zu Nomen und darum großgeschrieben, etwa “beim Lesen” oder “etwas Neues”.

Wieder und wider

Verwechslungsgefahr besteht bei “wieder” und “wider”, denn hierbei handelt es sich um Homophone. Das sind Wörter, die gleich ausgesprochen werden, aber eine unterschiedliche Bedeutung haben. 

  Wortart Bedeutung Beispiel
wieder Adverb nochmals, abermals, erneut

Morgen schreiben wir wieder Mathe.

wider Präposition drückt einen Gegensatz aus wider Willen, das Für und Wider abwägen

Als Wortbestandteil tauchen sowohl "wieder" als auch "wider" auch in Verbindung mit Verben, Substantiven oder Adjektiven auf. Im Fall von "wieder" betonen sie eine Häufigkeit oder Beständigkeit betonen, zum Beispiel „wiederverwenden“ oder „wiederholen“. In zusammengesetzten Worten wie "widerspiegeln" oder „widerhallen“ wird die Vorsilbe „wider-" im Sinne von „zurück“ verwendet. In anderen Fällen wie "Widerstand" oder "Widerwort" wird wiederum die Bedeutung "gegen" deutlich.

Hier eine Liste mit häufigen Wörtern:

  • wieder-
    • wiedergeben: erzählen oder zurückgeben
    • Wiederholung: etwas wird nicht zum ersten Mal gemacht
    • Wiederaufnahme: etwas erneut aufnehmen
    • wiederkäuen: nochmals kauen
    • Wiedergutmachung: Entschädigung
  • wider-
    • Widerstand: Auflehnung, Gegenwehr
    • widerstehen: sich widersetzen, nicht nachgeben
    • Widerworte: gegen etwas gerichtetes Wort
    • Widerruf: Zurücknahme einer Aussage o.ä.
    • widersinnig: kontraproduktiv, das Gegenteil bewirkend
    • widersprechen: Widerworte geben, sich entgegengesetzt zu einer eigenen, vorher gemachten Aussage äußern
    • widerspiegeln: etwas zurückwerfen, spiegeln

Tipps: Die besten Rechtschreibstrategien

Regeln hin oder her. Es kann immer vorkommen, dass du bei der Schreibweise von Wörtern unsicher bist. Und auch wenn es oft heißt “Deutsche Sprache, schwere Sprache” hat das Deutsche einen großen Vorteil: Du kannst vieles durch Proben überprüfen und so ganz einfach die richtige Schreibweise herausfinden.

Methode Erklärung Beispiel
Verlängerungsprobe Nutze die Mehrzahl oder die Steigerungsform, um herauszufinden, ob etwas mit p oder b, g oder k oder d oder t geschrieben wird. der Abend - die Abende, lustig - lustiger
Ableitungsprobe Leite von verwandten Wörtern ab, um herauszufinden, ob etwas mit e oder ä oder mit eu oder äu geschrieben wird. läuten - der Laut, das Geschäft - schaffen
Silbenprobe Teile die Wörter in Silben auf, um zu erkennen, ob etwas mit einem doppelten Konsonanten geschrieben wird. ren-nen, Pa-ral-le-lis-mus
Signalwörter Großschreibung kannst du an Signalwörtern wie Artikel (der, die, das, ein /-e) oder Verhältniswörtern erkennen. der Clown, etwas Neues, beim Reiten
Ersatzprobe Kannst du "das" durch dieses, jenes oder welches ersetzen, wird es mit einem S geschrieben, sonst mit Doppel-S. 

Das Lied, das sie singt, gefällt mir. -> Das Lied, welches sie singt, gefällt mir. ✔️

Ich glaube nicht, dass du das besser kannst als ich. -> Ich glaube nicht, welches/jenes/dieses du das besser kannst als ich. ❌

Was ebenfalls helfen kann, ist, wenn du dir vergegenwärtigst, dass die deutsche Rechtschreibung vor allem auf dem Stammprinzip und dem grammatischen Prinzip fußt. Das Stammprinzip besagt, dass gleiche Wortteile nach Möglichkeit auch gleich geschrieben werden sollen, z.B. ziehen, Erziehung, umziehen, Beziehung. Beim grammatischen Prinzip geht es darum, die grammatische Struktur sichtbar zu machen, indem zum Beispiel bestimmte Wortgruppen wie Nomen großgeschrieben werden.

FAQ: Häufige Fragen

Was gibt es für Rechtschreibregeln?

Im Deutschen gibt es einige Rechtschreibregeln. Zu den wichtigsten gehören die Groß- und Kleinschreibung, die Getrennt- und Zusammenschreibung, das Setzen des Apostrophs und des Bindestrichs sowie der Einsatz von s, ss oder ß.

Was sind die fünf Rechtschreibstrategien?

Es gibt verschiedene Strategien, mit denen du überprüfen kannst, wie du ein Wort schreibst. Hilfreich sind die Verlängerungsprobe, die Ableitungsprobe, die Silbenprobe und die Ersatzprobe.

Was sind die beiden wichtigsten Prinzipien der deutschen Rechtschreibung?

Die deutsche Rechtschreibung hat Prinzipien wie das Stammprinzip und das grammatische Prinzip. Das Stammprinzip besagt, dass gleiche Wortteile nach Möglichkeit auch gleich geschrieben werden sollen, z.B. ziehen, Erziehung, umziehen, Beziehung. Beim grammatischen Prinzip geht es darum, die grammatische Struktur sichtbar zu machen, indem zum Beispiel bestimmte Wortgruppen wie Nomen großgeschrieben werden.

Die wichtigsten Rechtschreibregeln im Überblick

  • Die deutsche Rechtschreibung ist klar geregelt. 
  • Oft kannst du dir Eselsbrücken bauen, um dir die richtige Schreibweise zu merken oder mit bestimmten Proben wie der Verlängerungs- oder der Ersatzprobe testen, ob du ein Wort richtig geschrieben hast. 
  • Wenn du eigene Texte verfasst, solltest du vor allem auf die Groß- und Kleinschreibung, auf die Getrennt- und Zusammenschreibung, die richtige Verwendung von Bindestrich und Apostroph sowie s, ss und ß achten.
  • Bist du dir immer noch unsicher, schlage das Wort, wenn möglich, nach.
  • Um deine Rechtschreibung zu verbessern, musst du nicht stumpf Diktate schreiben. Auch Lesen oder das Verfassen eigener Texte hilft, sich die richtige Schreibweise einzuprägen.

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