Tipps gegen Schreibblockaden: So kommst du in den Schreibfluss!
Bei einer Schreibblockade gilt: Kopf frei und positiv denken! | Foto: Thinkstock/Blackregis
Get the Schreibfluss started: Schreibblockaden vermeiden
Referate, Klausuren, Erörterungen – all das will und muss zu Papier gebracht werden. Aber was tun, wenn’s einfach nicht klappt mit dem genialen Einstieg? "Fast jeder kennt Schreibhemmungen", weiß Prof. Otto Kruse, Leiter der Schreibschule Erfurt und Professor an der dortigen FH. Schreiben will gelernt sein – doch wie man einen Schreibprozess gestaltet und Schreibblockaden überwindet, steht selten auf dem Stundenplan. Somit ist der Respekt gerade vor längeren Schreibaufgaben bei den meisten groß. "In Deutschland hat Schreiben etwas Geniehaftes", meint die Augsburger Schreibdozentin und Buchautorin Dr. Doris Märtin. Dabei ist sie sicher: Schreiben ist zu 90 Prozent reines Handwerk. "Das kann man lernen wie Klavierspielen." Und damit sollte man so früh wie möglich anfangen – so hat die Angst vorm ersten Satz in der Abi-Klausur keine Chance! Wir haben dir die wichtigsten Tipps zusammengestellt.
Was sind Schreibblockaden?
Bei einer Schreibblockade handelt es sich um ein psychisches Phänomen, das dich daran hindert, einen Text zu schreiben. Meist sind Schreibblockaden vorübergehender Natur und können mit bestimmten Tipps überwunden werden.Von Schreibblockaden betroffen sind meist Menschen, die viel schreiben, etwa Schriftsteller /-innen oder Journalisten /-innen. Aber auch unter Studierenden, die ja viele Haus- und Abschlussarbeiten, Essays und andere Texte schreiben müssen, tritt dieses Problem nicht selten auf.
Erscheinungsformen
Eine Schreibblockade hemmt deinen Schreibfluss und hindert dich daran, einen Text weiter zuschreiben oder überhaupt erst zu beginnen. Dabei können Schreibblockaden unterschiedliche Erscheinungsformen haben:
- Es fällt dir schwer, einen neuen Text anzufangen.
- Du planst deinen Text, schaffst aber nicht, ihn zu schreiben.
- Du unterbrichst deinen Schriebprozess mehrfach oder brichst ihn ganz ab.
- Du denkst, das, was du bisher geschrieben hast, sei nicht gut genug.
- Du bist ideenlos und weißt nicht, wie du formulieren sollst.
- Das Schreiben ist für dich eine Last und setzt dich unter Druck.
- Schon beim Gedanken ans Schreiben äußern sich körperliche Symptome wie Unwohlsein oder Nervosität.
- Du suchst nach Möglichkeiten, das Schreiben aufzuschieben.
Diese Aspekte müssen bei deiner Schreibblockade nicht alle auftreten und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Manchmal sind sie von deiner Tagesform abhängig, sie können sich aber auch zu einem dauerhaften Problem entwickeln.
Wusstest du, dass...
.. Schreibblockaden gar nicht so selten sind? Auch berühmte Autoren /-innen litten darunter, zum Beispiel Franz Kafka, J.R.R. Tolkien, Stephen King oder Samuel Beckett.
Ursachen für Schreibblockaden
Es gibt nicht den einen Grund für eine Schreibblockade. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Zumdem solltest du dir bewusst machen, dass es sich beim Schreiben um einen Prozess handelt, der Kreativität und Handwerk in sich vereint. Es gehört also durchaus einges dazu, einen guten Text zu verfassen.
Das können Ursachen für eine Schreibblockade sein:
- Du denkst, du bist nicht gut genug.
- Du hast Angst zu versagen.
- Dir fehlen Konzept und Struktur.
- Du hast zu hohe Ansprüche und denkst, du müsstest sofort einen perfekten Text schreiben.
- Du bist unsicher in Rechtschreibung und Kommaregeln und hast Angst, Fehler zu machen.
- Es ist einfach zu viel zu schreiben und du fühlst dich überfordert.
- Die Schreibblockade ist eine innere Auflehnung gegen die Aufgabe.
Die Ursache für deine Schreibblockade herauszufinden, hilft dir dabei, sie zu überwinden. Höre also einmal in dich hinein und versuche, den Grund herauszufinden, der dir das Schreiben so schwer macht.
So löst du deine Schreibblockade
Eine Schreibblockade ist kein unüberwindbares Problem. Manchmal tritt sie einfach nur auf, weil du einen miesen Tag hast. Und selbst wenn du häufiger unter Schreibblockaden leidest, kannst du oft schon mit einfachen Tipps gegensteuern.
Erst die Pflicht
Es kommt nicht auf den supergenialen Einstieg an, sondern darauf, dass man einfach loslegt! Oftmals entstehen Blockaden durch den Druck, alles perfekt machen zu wollen. Wichtig ist, dass überhaupt ein Text entsteht, an dem später gefeilt werden kann. Aber: Mit der Überarbeitung erst dann beginnen, wenn der Text steht, andernfalls kommst du vielleicht nie zum Schluss.
Nicht festbeißen
Der Übergang von einem zum nächsten Punkt in der Hausarbeit gefällt nicht? Keine Ahnung, wie man einen Gedanken in der Klausur formulieren soll? Fatal wäre es jetzt, sich an dieser Stelle allzu lange aufzuhalten. Besser: Eine Lücke lassen, die später immer noch gefüllt werden kann.
Gut strukturiert ...
... ist halb gewonnen, meint Dr. Doris Märtin. Vor allem bei längeren Texten, die zu Hause geschrieben werden, empfiehlt es sich, das Schreiben in kleine Portionen aufzuteilen. Zeit in den Aufbau eines Textes zu investieren, lohnt sich immer. "Dank einer guten Gliederung kann das Ganze baukastenmäßig zusammen gestellt werden", so die Schreiblehrerin. Dadurch ist die Gefahr, die Übersicht und die Lust zu verlieren, gebannt. Sich ein paar Stichworte zu machen, die dann häppchenweise bearbeitet werden, ist auch bei Prüfungen und Klausuren hilfreich.
Übrigens: Dieser Tipp lässt sich auch in deiner Deutschklausur umsetzen. Mach es dir zu Nutzen, das eine Textanalyse immer nach einem bestimmten Schema aufgebaut ist, egal, ob es sich um eine Charakterisierung, einen Gedichtvergleich oder eine Quellenanalyse handelt. Dieses Schema kannst du nach und nach abarbeiten. Das verhindert, dass du den Überblick verlierst und dich total lost fühlst.
Die Übung macht's
Schreibschwierigkeiten können, so paradox es sich anhört, am besten durch Schreiben überwunden werden. Otto Kruses Tipp: "Sich mit den Wörtern anfreunden und mit ihnen spielen. Einmal mit Genuss Wörter aneinander reihen, ohne gleich einen Zweck erfüllen wollen." Übungen aus dem Kreativen Schreiben eignen sich gut, um in den so genannten "Schreibfluss" zu kommen. Mittlerweile gibt es an fast jeder Volkshochschule Kurse, in denen man dem Spaß an der Sprache auf die Spur kommt.
Handelt es sich um ein schwerwiegendes Problem, solltest du dir Hilfe suchen. Du kannst dich zum Beispiel an eine Lehrkraft oder, falls vorhanden, an den/die Schulpsychologen /-in oder den/die Schulsozialarbeiter /-in wenden. Oder du sprichst mit Eltern oder Freunden /-innen über deine Schreibblockade. Außerdem gibt es professionelle Hilfe von Psychologen /-innen oder Schreibberater /-innen. Sie erörern dann mit dir, warum dir das Schreiben so schwer fällt und was die Ursachen dafür sind.
FAQ: Häufige Fragen zu Schreibblockaden
Schreibblockaden im Überblick
- Bei einer Schreibblockade ist dein Schreibfluss blockiert und du schaffst es nicht, einen Texteinstieg zu finden oder einen Text weiterzuschreiben.
- Schreibblockaden äußern sich zum Beispiel darin, dass du das Schreiben aufschiebst, du nicht weißt, was du schreiben oder wie du formulieren sollst oder du immer wieder neu anfängst, weil nichts dir gut genug erscheint. Starke Schreibblockaden können auch zu körperlichen Symptomen führen, etwa Nervosität oder Unwohlsein.
- Die Ursachen für Schreibblockaden können ganz unterschiedlich sein. Du solltest ihnen aber auf jeden Fall auf den Grund gehen, um deine Schreibblockade zu lösen.
- Regelmäßiges Schreiben hilft, Schreibblockaden zu verhindern.
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