Der if-Satz: So einfach sind die if clauses!
Der englische if-Satz ist nicht so kompliziert, wie du denkst. | Foto: Prostock Studio/Getty Images
If-Satz: Wenn und würde
Wenn und dann, hätte und würde oder wäre gewesen – der englische if-Satz hat es grammatikalisch in sich. Neben Basiswissen wie dem Beherrschen der englischen Zeiten oder der unregelmäßigen Verben musst du bei der Bildung eines if-Satzes noch einige weitere Punkte beachten.
Und damit nicht genug: Von dieser bestimmten Nebensatzart, bei der du dich am deutschen Konjunktiv I und II orientieren kannst, gibt es nicht nur eine Form, sondern gleich drei verschiedene Typen. Damit du nicht durcheinander kommst und kurz vor Englisch im Abitur noch Panik kriegst, haben wir für dich zusammengestellt, wie du die verschiedenen if-Sätze unterscheidest und bildest. Außerdem zeigen wir dir, welche Formeln du dir merken kannst, damit die if clauses künftig kein Problem mehr für dich sind.
Inhaltsverzeichnis
Übungen zum Download
Die richtige Bildung der if-Sätze ist vor allem Übungssache. Hast du das Prinzip einmal verstanden und merkst dir die Formeln zu jedem Satztyp, kann gar nichts schiefgehen. Mit ein bisschen Routine bilden sich die if-Sätze dann ganz wie von selbst. Damit du das ein wenig üben kannst, haben wir hier verschiedene Übungen für dich zusammengestellt, die du dir als PDF downloaden kannst.
Definition: Das ist ein if-Satz
Beim englischen if-Satz handelt es sich um eine bestimmte Satzart. Diese begegnet dir unter verschiedenen Bezeichnungen:
- if-Satz
- Bedingungssatz
- Konditionalsatz
- Wenn-Dann-Satz
- if-clause
- conditional sentence
Der if-Satz besteht immer aus zwei Teilen: einem Haupt- und einem Nebensatz. Der Nebensatz formuliert dabei die Bedingung, der Hauptsatz die Folge.
Beispiel: If I learn for the test tomorrow, I will write a good mark.
Wenn ich für die Klassenarbeit morgen lerne, (dann) werde ich eine gute Note schreiben.
Den Nebensatz erkennst du grundsätzlich an der Konjunktion "if". Sie entspricht dem Deutschen "wenn, falls". Damit formulierst du die Bedingung, wie hier im Beispiel "Wenn ich für die Klassenarbeit morgen lerne". Aus dieser Bedingung ergibt sich eine Folge: "...werde ich eine gute Note schreiben".
Wichtig: Inhaltlich wie grammatikalisch funktioniert der eine Satzteil nicht ohne den anderen. Zum einen ist das Ereignis im Hauptsatz immer eine Folge der im if-Satz formulierten Bedingung. Zum anderen legt die Art der Bedingung die Zeitfolge fest, die du bei der Bildung der if-Sätze benutzen musst.
Gut zu wissen
Exkurs: Haupt- und Nebensätze bilden ein sogenanntes Satzgefüge. In diesem Gefüge ist der Nebensatz dem Hauptsatz stets untergeordnet. Das bedeutet, dass der Nebensatz den Hauptsatz inhaltlich um Informationen ergänzt. Deshalb brauchen Nebensätze immer einen Hauptsatz, auf den sie sich beziehen. Anders als Hauptsätze bilden sie alleine keinen vollständigen Satz. Nebensätze erkennst du daran, dass sie durch ein Bindewort, die sogenannte Konjunktion, eingeleitet werden, etwa durch die Konjunktion "if".
Die drei Typen der if-Sätze
Es gibt drei verschiedene Typen von if-Sätzen. Inhaltlich unterscheiden sie sich darin, wie erfüllbar die Bedingung ist, die sie formulieren:
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Die Art der Bedingung hat Auswirkungen auf die grammatikalische Zusammensetzung des Satzes. Denn um die entsprechende Bedingung auszudrücken, musst du bestimmte Zeiten verwenden. Diese Zeiten sind sowohl für den Bedingungssatz als auch den Hauptsatz festgelegt. Was du dir für jeden if-Satz merken musst: No will, no would in the if clause. Das gilt ohne Ausnhame immer und ist ein guter Merksatz, der dir bei der Bildung der if-Sätze helfen kann.
Bildung der if-Sätze
Die Bildung von if-Sätzen gilt als komplex. Das liegt zum einen daran, dass es drei unterschiedliche Typen gibt, die du kennen und deren Bildung du können musst. Zum anderen ist es für die richtige Bildung der if-Sätze wichtig, dass du die englischen Zeiten sowie die unregelmäßigen Verben sicher beherrschst. Ohne diese Kenntnisse ist die Bildung eines if-Satzes nicht fehlerfrei möglich.
Davon abgesehen folgen die if-Sätze aber einem sehr simplen Prinzip. Dieses kannst du dir wie eine Formel vorstellen, die du einfach auswendig lernen kannst. Für jeden if-Satz gibt es eine Formel, die immer gilt. Sie legt fest, welche Zeiten du verwenden musst. If-Satz und Hauptsatz bedingen sich dabei gegenseitig. Das heißt, die Zeit in dem einen Satzteil gibt vor, welche Zeit im anderen Satzteil folgen muss.
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If clause type 1: Realer Bedingungssatz
Beim if clause type 1 handelt es sich um einen realen Bedingungssatz, denn er formuliert eine Bedingung, die sehr wahrscheinlich erfüllt werden kann.
Beispiel:
1. If it rains tomorrow, I will stay at home.
Wenn es morgen regnet, bleibe ich zu Hause.
2. If I save some money, I will be able to buy a new laptop.
Wenn ich etwas Geld spare, kann ich mir einen neuen Laptop kaufen.
An diesem Beispiel erkennst du die typische Zeitfolge für den if clause Typ 1: Im if-Satz steht das Simple Present, die Gegenwart. Hier musst du lediglich beachten, bei he, she und it das S an das Verb zu hängen. Im Hauptsatz musst du das will-Future verwenden. Daraus ergibt sich für den if-Satz Typ 1 folgende Formel:
Type 1 = if + simple present / will + infinitive
Bedingungssätze müssen nicht mit dem if-Satz beginnen. Der Hauptsatz kann auch vor dem Nebensatz stehen. Aber nur wenn der if-Satz am Satzanfang steht, musst du im Englischen ein Komma setzen. Macht der Hauptsatz den Anfang, wird kein Komma gesetzt: I will not go outside if it rains tomorrow.
If clause type 2: Irrealer Bedingungssatz
Bezieht sich die Bedingung auf ein Geschehen, dessen Erfüllung unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich ist, verwendest du den if clause type 2. Bei ihm handelt es sich um einen irrealen Bedingungssatz. Er entspricht dem deutschen Konjunktiv II, der auch als Irrealis bezeichnet wird. Du benutzt den if clause type 2 beispielsweise, um Wünsche auszudrücken.
Beispiel:
1. If I won a million dollars, I would travel around the world.
Wenn ich eine Million Dollar gewönne (gewinnen würde), würde ich um die Welt reisen.
2. If he had more time, Ahmed would learn the piano.
Wenn er mehr Zeit hätte, würde Ahmed Klavier spielen lernen.
Diese Bedingungen sind eher unwahrscheinlich, theoretisch aber möglich. Sie werden mit dem Simple Past ausgedrückt. Im Hauptsatz folgt das Conditional I (= would + infinitive). Daraus ergibt sich für den if clause type 2 folgende Formel:
type 2 = if + simple past / would + infinitive
If clause type 3: Unmöglicher Bedingungssatz
Der if clause type 3 ist der unmögliche Bedingungssatz. Seine Bedingung ist nicht erfüllbar. Das liegt daran, dass sich die im if-Satz formulierte Bedingung auf ein Geschehen in der Vergangenheit bezieht, das nicht erfüllt worden ist und auch nicht mehr erfüllt werden kann, da es bereits vorbei ist.
Beispiele:
1. If I had learned for the class test, I would have written a better mark.
Wenn ich für die Klassenarbeit gelernt hätte, hätte ich eine bessere Note geschrieben.
2. If I had known it better, I wouldn’t have done it.
Wenn ich es besser gewusst hätte, hätte ich es nicht getan.
Die Bedingungen in den if-Sätzen Typ 3 sind rein hypothetisch. Während du diese Art des Bedingungssatzes im Deutschen mit "hätte" formulierst, ist die Zeitfolge im Englischen etwas komplexer: Im if-Satz verwendest du das Past Perfect (= had + Past Participle), im Hauptsatz das Conditional II (= would + have + Past Participle). Daraus ergibt sich für den if-Satz Typ 3 folgende Formel:
type 3 = if + past perfect / would + have + Past Participle (=Conditional II)
Gut zu wissen
Das Past Participle bezeichnet bei unregelmäßigen Verben die dritte Verbform (z.B. done, gone, written). Bei regelmäßigen Verben entspricht sie dem Infinitiv + ed (z.B. played, liked, stayed).
Besonderheiten
Bei den if-Sätzen Typ 2 und 3 kannst du das "would" auch durch "could" und "might" ersetzen:
1. If I learned, I could pass the test.
Wenn ich lernen würde, könnte ich den Test bestehen.
2. If I learned, I might pass the test.
Wenn ich lernen würde, könnte ich vielleicht den Test bestehen.
Für alle drei Typen der if clauses solltest du dir eine wichtige Regel merken: No will, no would in the if clause. "Will" und "would" haben im if-Satz nichts zu suchen. Sie stehen ausschließlich im Hauptsatz!
Die Bildung der if-Sätze im Überblick
Typ | if-Satz | Hauptsatz |
---|---|---|
1 | Simple Present | will + infinitve (= will future) |
2 | Simple Past | would + infinitve (= Conditional I) |
3 | Past Perfect | would + have + dritte Verbform (= Conditional II) |
So verwendest du den if-Satz
Wie du sehen kannst, richtet sich die Verwendung der if-Sätze immer danach, was du ausdrücken willst: Ist die Bedingung wahrscheinlich erfüllbar, eher unwahrscheinlich oder unmöglich? Allein davon hängt es ab, welchen if-Satz du verwenden musst.
Der if-Satz im Überblick
- Beim if-Satz handelt es sich um einen Bedingungssatz.
- Es gibt drei verschiedene Arten von if-Sätzen.
- If-Sätze bestehen immer aus einem Haupt- und einem Nebensatz. Der Nebensatz wird mit "if" eingeleitet.
- Jeder if-Satz formuliert eine Bedingung, die entweder erfüllbar (Typ 1), unwahrscheinlich (Typ 2) oder nicht mehr erfüllbar (Typ 3) ist.
- Jeder der drei Typen hat eine bestimmte Zeitenfolge, die du dir wie eine Formel merken kannst.
- Grundsätzlich gilt: No will, no would in the if clause.
FAQ: Häufige Fragen
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