Lerntipps für Schüler /-innen: So wirst du gut in der Schule!
Mit verschiedenen Lerntipps für Schüler /-innen kannst du effektiver lernen. | Foto: LightFieldStudios / Getty Images
Lerntipps für Schüler /-innen: alles schon mal gehört?
"Du lernst nicht für die Schule, sondern fürs Leben" oder "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr." Diese und ähnliche schlaue Sprüche musstest du dir wahrscheinlich schon öfter anhören, wahrscheinlich immer dann, wenn du von der Schule eh schon gestresst bist und gar nicht weißt, wie du mit der Lernerei hinterherkommen sollst. Zugegeben: Solche Aussagen helfen null. Leider haben sie aber einen wahren Kern. Denn auch wenn du dich im Unterricht wohl öfter mal fragst, wozu du das eigentlich alles brauchst, stellst du in der Schule in der Tat die vielbeschworenen Weichen für deine Zukunft. Damit du dich später nicht ärgerst, dass du vielleicht doch etwas mehr hättest lernen sollen, haben wir dir die besten Lerntipps für Schüler /-innen zusammengestellt.
Die besten Lerntipps sind ganz individuell
Eines solltest du dir vorab bewusst machen: Lernen ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Was bei dem einen funktioniert, klappt bei der anderen eventuell überhaupt nicht. Und nur weil dein Mitschüler einen Text nur einmal lesen muss und ihn quasi auswendig kann, heißt das nicht, dass er schlauer ist als du. Er hat einfach andere Stärken. Nicht jedem oder jeder fällt Lernen gleich leicht und es ist völlig in Ordnung, wenn du mit manchen Themen Probleme hast oder fürs Lernen etwas länger brauchst. Wichtig ist nur, dass du dich darauf einstellst und das Lernen auf deine ganz persönlichen Stärken und Schwächen ausrichtest. Folgende Lerntipps können dir dabei helfen:
Die zehn besten Lerntipps
- Vorbereitung ist alles
- Suche deine Motivation
- Formuliere ein klares Ziel.
- Finde heraus, welcher Lerntyp du bist.
- Lerne mit Struktur.
- Vermeide Ablenkungen.
- Probiere verschiedene Lernmethoden.
- Lerne regelmäßig.
- Gönn dir Pausen.
- Glaub an dich!
Bei großen Lernproblemen oder -rückständen kann es eventuell auch sinnvoll sein, über Nachhilfeunterricht nachzudenken. Dieser kann auch dann helfen, wenn du alleine beim Lernen überhaupt nicht zurechtkommst und Verständnisfragen nicht selbstständig klären kannst. Ein Nachhilfelehrer oder eine Nachhilfelehrerin hilft dir bei schlechten Noten in der Schule, kann individuell auf die eingehen und sich komplett deinem Lerntempo anpassen.
Lerntipp 1: Vorbereitung ist alles
Hinsetzen und loslegen – bevor du das tust, solltest du dich vorbereiten. Denn wenn du effektiv lernen möchtest, dann aber feststellst, dass deinen Unterlagen nicht sortiert sind, dein Schreibtisch ein einziges Chaos ist oder du gar keinen Plan hast, wo du eigentlich anfangen sollst, ist die größte Motivation schnell dahin.
Deswegen solltest du dich aufs Lernen vorbereiten. Das bedeutet:
- Sortiere dein Lernmaterial und überprüfe es auf Vollständigkeit.
- Ergänze fehlende Inhalte, indem du deine Mitschüler /-innen fragst und dich in das Thema einliest.
- Richte dir deinen Arbeitsplatz ein: Lernmaterialien sollten griffbereit sein, alles, was dich ablenken könnte sowie eine allzu große Unordnung, solltest du vom Schreibtisch verbannen.
- Bereite dein Lernmaterial vor, zum Beispiel, indem du die Inhalte zusammenfasst, chronologisch ordnest und übersichtlich aufbereitest, etwa in Form von Karteikarten oder Tabellen.
- Schaffe dir eine angenehme Lernatmosphäre: Lass frische Luft rein, stell dir ausreichend zu trinken und etwas zu snacken bereit.
- Sorge dafür, dass du nicht ständig unterbrochen oder gestört wirst.
Du musst während des Lernens übrigens nicht wie festgewachsen am Schreibtisch sitzen bleiben. Gerade zum Schreiben oder wenn du Übungsaufgaben machst, ist ein ordentlicher Arbeitsplatz wichtig und auch hilfreich. Geht es aber ums Auswendiglernen, etwa beim Vokabeln lernen, hilft es manch einem /-r, dabei durchs Zimmer zu laufen, das Gelernte laut aufzusagen oder sich auf den Boden zu legen. Hier gilt: Erlaubt ist, was dir hilft. Probiere dich einfach aus.
Lerntipp 2: Suche deine Motivation
Sie ist oft das größte Problem, das uns vom Lernen abhält: die fehlende Motivation. Denn natürlich gibt es zig Dinge, die man viel lieber tun würde. Dich selbst zu motivieren, ist somit eigentlich die schwierigste Aufgabe in puncto Lernen. Aber: Motivation ist wichtig, denn sie erleichtert dir den Lernprozess ungemein. Und sie hilft dir, Dinge leichter zu behalten, als wenn du missmutig in deine Bücher starrst.
Wie aber kannst du dich motivieren, wenn du doch eigentlich so gar keine Lust hast oder dir das Thema nicht liegt? Pauschal lässt sich das leider nicht beantworten. Denn auch Motivation ist etwas ganz Individuelles. Daher gilt auch hier: Probiere einfach verschiedene Dinge aus. Das können zum Beispiel sein:
- Schreibe dir eine To-do-Liste. Sie sorgt nicht nur für Überblick, sondern zeigt dir mit jedem Punkt, den du streichen kannst, was du geschafft hast.
- Lerne schrittweise. Es bringt nichts, dir direkt alles in den Kopf hämmern zu wollen. Arbeite dich stattdessen von Teilaufgabe zu Teilaufgabe vor, indem du ein Thema in mehrere Schritte unterteilst.
- Belohne dich für erledigte Aufgaben und suche etwas, was dein Gehirn mit positiven Gefühlen verbindet, etwa Musik hören, etwas Süßes essen oder eine Runde mit dem Hund spazieren gehen. Diese Art der positiven Konditionierung sorgt dafür, dass du Lernen mit angenehmen Dingen in Verbindung bringst.
- Setze dir einen festen Termin. Lernen bedeutet nicht, fünf Stunden in deinem Zimmer zu hocken und zu versuchen, dir alles zu merken. Lege lieber einen konkreten Start- und Endpunkt fest. Das motiviert viel mehr als eine Open-End-Lernerei.
Lerntipp 3: Formuliere ein klares Ziel
Eine weitere Möglichkeit, deine Motivation fürs Lernen zu steigern, ist, wenn du dir bewusst machst, wofür du das machst. Das muss nicht unbedingt die nächste Klassenarbeit sein. Zwar lernst du auch, um darin eine gute Note zu schreiben. Du kannst dem Ganzen aber auch ein übergeordnetes Ziel geben, beispielsweise: Ich lerne Englisch, damit ich nach dem Abi ins Ausland gehen kann. Oder: Ich hasse die Funktionen in Mathe, möchte später aber unbedingt Ingenieur /-in werden. Mit solchen Zielen bekommt die Lernerei einen Sinn und du weißt genau, wofür du das tust.
Lerntipps 4: Finde deinen Lerntyp heraus
Jede /-r hat andere Stärken beim Lernen. Manche lernen visuell, das heißt, sie müssen Dinge anschaulich vor sich sehen. Andere merken sich Dinge leichter, wenn sie sie laut aussprechen. Man spricht hier von unterschiedlichen Lerntypen. Deinen Lerntyp zu kennen, kann dir helfen, effektiv zu lernen. Um herauszufinden, wie du am besten lernen kannst, probiere einfach verschiedene Lernmethoden aus:
- Lies dir einen Text leise und konzentriert durch.
- Lies einen Text laut vor.
- Höre dir Inhalte an.
- Schau dir Lernvideos an.
Mit diesen Mitteln wirst du merken, ob du eher auditiv oder visuell veranlagt bist, ob du leise für dich Dinge aufnehmen kannst oder sie laut mit- und nachsprechen musst. Entsprechend kannst du deine Lernmethoden darauf anpassen und beispielsweise mehr mit Videos und Apps lernen. Auch Bewegung spielt eine Rolle, denn sie kann eine Verknüpfung zwischen Gelernten und der Bewegung herstellen. So kann es helfen, wenn du dir alles aufschreibst und selbst zusammenfasst, als es nur zu lesen. Oder du läufst beim Lernen durch dein Zimmer oder gehst sogar joggen.
Lerntipps 5: Lerne mit Struktur
Zu einer guten Vorbereitung gehört auch ein strukturiertes Vorgehen. Das bedeutet, dass du dir die Themen in einzelne Blöcke packst und diese abarbeitest, statt einfach wild drauflos zu lernen. Auch die Zeit solltest du dabei im Blick haben. Gemessen an deinem Lerntempo und dem Umfang des Themas solltest du kalkulieren, wie viel Zeit du brauchst zum Lernen und Wiederholen. Bulimielernen am Abend vor der Klausur macht nämlich keinen Sinn und führt nur zu Stress.
Zu einer stimmigen Lernstruktur gehört auch eine gewisse Abwechslung. Auf dein englisches Vokabeltraining sollten nicht direkt die Franze-Vokabeln folgen. Damit machst du es deinem Gehirn unnötig schwer.
Einen Lernplan erstellen
Wenn du richtig strukturiert und organisiert vorgehen möchtest, kann es helfen, dir einen Lernplan zu erstellen. Dieser ist vor allem dann zu empfehlen, wenn du generell Probleme mit einer strukturierten Arbeitsweise hast und schnell den Überblick verlierst. Und auch, um effektiv fürs Abi zu lernen, ist ein Lernplan sehr sinnvoll.
Zu einem gut strukturierten Lernplan gehört zunächst, dass du deine Zeit realistisch einplanst. Berücksichtige dabei nicht nur die Menge des Unterrichtsstoffes, sondern auch, was du sonst so zu tun hast: Feiert deine Oma am Wochenende Geburtstag? Wann gehst du zum Training? Wann möchtest du dich mit Freunden /-innen treffen? All das kannst du tun, auch wenn du lernen musst. Denn wenn du deine Zeit gut organisierst, bleibt immer eine Restzeit, die du zum Lernen nutzen kannst. Dich abends noch für drei Stunden hinzusetzen und dafür Sport ausfallen zu lassen, ist tatsächlich nur in seltenen Fällen nötig, wenn du genau schaust, wann du wie viel Zeit hast und dir dann aufschreibst, wann du was erledigst. Zerteile den Unterrichtsstoff dafür in Lernpäckchen und plane Wiederholungen direkt mit ein.
Lerntipp 6: Vermeide Ablenkungen
Das Smartphone checken, Musik hören oder nebenbei Netflix laufen lassen – auch wenn das nur so nebenbei abläuft, kann das erheblichen Einfluss auf deine Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit haben. Auch wenn es schwerfällt: Versuche, dich nicht ablenken zu lassen.
Wusstest du, dass...
… Fernsehen deine Gedächtnisleistung negativ beeinflusst? Die vielen schnellen Bilder hemmen deine Vorstellungskraft – gerade die ist beim Lernen aber wichtig. Außerdem braucht dein Gehirn Zeit, um Informationen im Langzeitgedächtnis zu speichern. Fernsehen unterbricht diesen Speicherprozess.
Lerntipp 7: Probiere verschiedenen Lernmethoden aus
Was beim Lernen helfen kann, sind verschiedene Lernmethoden. Davon gibt es ziemlich viele und nicht alle ergeben Sinn. Auch ist nicht jede Methode für jede /-n geeignet. Hier gilt wieder: ausprobieren. Um dir einen Anhaltspunkt zu geben, stellen wir dir hier drei verschiedene Lernmethoden exemplarisch vor:
- die Pomodoro-Technik
- Lernen im Schlaf
- die Marktplatz-Methode
Die Pomodoro-Technik
Typisch für die Pomodoro-Technik ist der Wechsel zwischen Lern- und Pauseneinheiten. Dieser soll das Bewältigen von Aufgaben erleichtern. So empfiehlt diese Lerntechnik 25 Minuten zu lernen, fünf Minuten Pause zu machen und dann einen neuen Durchgang anzuschließen. Wie viele Durchgänge insgesamt nötig sind, hängt davon ab, wie schnell du dir Informationen merken kannst.
Lernen im Schlaf
Klingt zu schön, um wahr zu sein, funktioniert aber tatsächlich: Lernen im Schlaf. Das Lernen nimmt dir diese Methode zwar nicht ab. Aber der Schlaf verbessert deine Fähigkeiten und sorgt dafür, dass die über Tag erlernten Fähigkeiten sich über Nacht festigen und sich im Langzeitgedächtnis verankern. Ausreichend Schlaf ist während deiner Lernphasen also noch wichtiger als ohnehin schon. Oder umgekehrt ausgedrückt: Hast du fleißig gelernt, schläfst dann aber nur drei Stunden, torpedierst du deine eigene Lernleistung.
Die Marktplatz-Methode
Lernen muss keine einsame Angelegenheit sein. Vielleicht gehörst du ja auch zu den Schülern /-innen, die in Gruppen viel besser lernen können als allein. Schließt euch zu einer Lerngruppe zusammen und erarbeitet euch das zu lernende Thema gemeinsam. Anschließend überlegt sich jedes Teammitglied drei Fragen und informiert sich darüber so ausführlich, dass er die Fragen gründlich beantworten kann. Dann treffen sich alle Teilnehmer /-innen auf dem "Marktplatz". Das bedeutet, ihr stellt einander Fragen und erörtert gemeinsam das Thema. So vereint ihr Präsentation und Diskussion miteinander, tauscht neue Informationen aus und bekommt einen ganz anderen Zugang zum Thema.
Tipp!
Auch das Lernen mit Karteikarten oder Mindmaps sind Lerntechniken, die dir helfen können und die du mit anderen Lerntechniken kombinieren kannst.
Lerntipp 8: Lerne regelmäßig
So müßig es ist: Ohne regelmäßiges Wiederholen stellt sich kein nachhaltiger Lernerfolg ein. Dein Gehirn braucht Wiederholungen, um Informationen im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Und auch für dich hat regelmäßiges Wiederholen mehrere Vorteile. Zum einen kannst du dein Wissen so auf Sicht jederzeit abrufen. Zum anderen bist du in dem Thema sicher und kannst selbstbewusst damit umgehen. Und vergiss nicht: Spätestens im Abi kommen viele Themen wieder. Wenn du sie dann nicht wieder von Neuem lernen musst, spart das jede Menge Zeit und Nerven.
Lerntipp 9: Gönn’ dir Pausen!
Pausen sind beim Lernen sehr wichtig. Dein Kopf braucht sie, um Informationen verarbeiten zu können, denn dein Gehirn ist nicht durchgehend aufnahmefähig. In der Regel empfiehlt es sich, nach ungefähr 45 Minuten eine kurze Pause einzulegen. Darin kannst du etwas essen, an die frische Luft gehen oder dich mit etwas ganz anderem beschäftigen. Wenn du danach noch weiter lernen möchtest, achte aber darauf, die Pause nicht zu lang werden zu lassen, damit der Lern-Flow nicht unterbrochen wird und du geistig komplett draußen bist.
Lerntipp 10: Glaub an dich!
Auch, wenn du alle Lerntipps beherzigst: Es wird immer Phasen geben, in denen es dir schwerfällt, Motivation aufzubauen. Und trotz sorgfältiger Vorbereitung kann es vorkommen, dass du trotzdem mal eine Klausur verhaust. Lass dich davon nicht unterkriegen! Rückschläge gehören dazu und bedeuten nicht, dass du alles falsch gemacht hast. Mache dir bewusst, dass Lernen eine Leistung ist, die manchmal auch von anderen Faktoren wie der Tagesverfassung oder der persönlichen Situation abhängt. Und gerade bei Durchhängern gilt: Glaub an dich! Mit ein bisschen Ehrgeiz und Organisation schaffst du das!
FAQ: Häufige Fragen
Lerntipps für Schüler /-innen im Überblick
- Gehe das Lernen strukturiert an.
- Finde heraus, welche Lernmethoden zu dir passen.
- Lerne regelmäßig.
- Mache dir bewusst, dass du für dich lernst, nicht für andere.
- Gönn’ dir Pausen.
- Plane regelmäßige Wiederholungen mit ein.
- Lass dich von Rückschlägen nicht unterkriegen und glaub an dich.
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