Soft-Skills-Liste: Diese 10 Fähigkeiten solltest du beherrschen
Kommunikativ sein ist ein Soft Skill, den man beherrschen sollte. | Foto: jacoblund/Getty Images
Soft Skills? Was ist das überhaupt?
Man hört immer wieder, dass Soft Skills sehr wichtig sind und einem im Leben weiterbringen. Doch was steckt überhaupt hinter dem englischen Begriff Soft Skills? Tatsächlich wird dir der Begriff auch öfter mal in der deutschen Übersetzung "weiche Fähigkeiten" begegnen. Als Soft Skills bezeichnet man Eigenschaften, die eine Person über die fachlichen Kompetenzen hinaus besitzt.
Dabei wird zwischen sozialen Kompetenzen und persönlichen Fähigkeiten unterschieden: Soziale Kompetenzen sind Eigenschaften einer Person, die direkt das Verhältnis zu den Arbeitskollegen und dem Gegenüber beeinflussen. Hierzu zählt unter anderem, wie loyal, hilfsbereit oder teamfähig eine Person ist. Die persönlichen Fähigkeiten betreffen eher die Einstellung einer Person zur eigenen Arbeit. Darunter fällt zum Beispiel mit welcher Motivation die eigene Arbeit angegangen wird, wie ausdauernd man bei der Arbeit ist oder wie selbstbewusst die Aufgaben angegangen werden. Doch welche Soft Skills sind speziell im Studium oder im späteren Job besonders gefragt? Wir haben dir eine Soft-Skills-Liste aufgestellt, in der wir die wichtigsten Fähigkeiten vorstellen und erklären, wie du sie trainieren kannst.
Die 10 wichtigsten Soft Skills in diesem Artikel:
Soft-Skills-Liste für Studium und Job
1. Kommunikationsfähigkeit
Kommunikativ zu sein ist vor allem zu Beginn des Studiums sehr wichtig. Nur wenn du auf Leute zugehen und dich mit ihnen unterhalten kannst, wirst du als Ersti Anschluss an deiner Uni finden. Auch während des Semesters oder der Prüfungsphase hilft dir eine gute Kommunikationsfähigkeit weiter, denn wie sagt man so schön: "Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden." Wenn du ein Problem mit dem Stoff der Vorlesung haben solltest, gehe auf deinen Dozenten oder deine Dozentin zu und frage nach Erklärungen, Tipps und vielleicht weiterführenden Hilfsangeboten, wie Tutorien oder zusätzlichen Lehrbüchern. Im Job verhält sich das ähnlich wie im Studium. Um schnell Anschluss im Unternehmen zu finden, gehe auf deine Arbeitskollegen zu und frage bei Problemen ruhig auch deine Vorgesetzten um Hilfe. Wenn du nicht das geborene Kommunikationstalent bist, kannst du dir das dafür benötigte Selbstbewusstsein aneignen. Hier Hilft nur Übung. Du musst nur ein mal über deinen Schatten springen und die Initiative ergreifen. Danach wirst du merken, dass es gar nicht so schwer ist auf Leute zuzugehen, wie du denkst.
2. Teamfähigkeit
Ein Studium ist voll mit Gruppenaufgaben: Ob du nun in einem Modul mit anderen Studierenden ein gemeinsames Projekt betreust, mit ihnen zusammen ein Referat hältst oder dich in einer Lerngruppe auf die nächste Prüfung vorbereitest. All diese Zusammenarbeiten erfordern Teamfähigkeit, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Um die Teamfähigkeit zu trainieren, gibt es auch an Unis verschiedene Angebote. Zum Beispiel kannst du an Teambuilding-Workshops teilnehmen oder an Gemeinschaftsprojekten mitarbeiten. Auch im Job ist es wichtig, teamfähig zu sein. Dort bist du gewöhnlich ein Teil im gesamten Unternehmenssystem und einer von mehreren Mitarbeitern, die alle das Unternehmen nach vorne bringen wollen.
3. Empathie
Eng mit der Teamfähigkeit verbunden ist die Fähigkeit der Empathie. Sich in jemanden hineinzuversetzen ist vor allem bei Gruppenarbeiten sehr wichtig. Du musst erkennen können, wie deine Gruppenmitglieder denken, um deren Vorschläge und Anmerkungen zu verstehen. Auch in Vorlesungen kann dir dieser Soft Skill einiges erleichtern. Wenn du dich in deine Dozentin oder deinen Dozenten gut hineinversetzen kannst, wirst du den zu vermittelnden Lernstoff schneller und leichter verstehen, weil du ihre oder seine Argumentation und Denkweise besser verstehen kannst. Sich in jemanden hineinzuversetzen erfordert eine gute Menschenkenntnis und um diese zu entwickeln braucht es Zeit. Je länger du deine Kommilitonen, Dozenten oder Arbeitskollegen im späteren Job kennst, desto besser wirst du verstehen wie sie ticken.
Man muss sich auf dich verlassen können
4. Zuverlässigkeit
Die Deadlines für Hausarbeiten einhalten, in Gruppenaufgaben sorgfältig und rechtzeitig seine Aufgaben erledigen und sich in Projekten regelmäßig und vernünftig einbringen. Um diese Punkte umzusetzen, musst du sehr zuverlässig sein. Es gibt für deine Kommilitonen nichts nervigeres als ständig hinter dir herlaufen zu müssen. Deine Dozenten werden auf dich hingegen weniger Rücksicht nehmen: Eine nicht eingehaltene Deadline kann automatisch "durchgefallen" bedeuten. Auch in deinem zukünftigen Job wird dein Chef es nicht lange mitmachen, wenn du immer wieder unzuverlässig bist. Deine Mitmenschen müssen sich voll und ganz auf dich verlassen können!
5. Pünktlichkeit
"Die erste Vorlesung beginnt um 8:15 Uhr. Da ist es nicht so schlimm, wenn ich erst um 8:30 Uhr da bin!" Wenn du das denkst, solltest du dir das ganz schnell aus dem Kopf schlagen. Sowohl im Studium, als auch im Job ist Pünktlichkeit extrem wichtig. Wenn du ein mal zu spät bist, ist das sicherlich nicht so schlimm. Sollte es aber öfter vorkommen, sind deine Mitmenschen sehr schnell genervt von dir. Wenn du Schwierigkeiten damit hast pünktlich zu sein, solltest du deinen Alltag genau durchplanen. Zu Anfang hilft es, wenn du dir Erinnerungen ins Smartphone tippst, die dich an deine Termine erinnern. Außerdem ist es hilfreich, wenn du dir eigene Deadlines zusätzlich zu den Abgabe- und Prüfungsterminen setzt, um frühzeitig mit deinen Aufgaben fertig zu sein und sie nicht aufzuschieben. Wenn du dir dann noch ein Belohnungssystem für dich einfallen lässt, ist der Ansporn umso größer morgens den Wecker nicht wegzudrücken.
6. Stressresistenz
Im Studium oder im Job kann man schnell mal in stressige Situationen geraten. Egal, ob du dich in der Klausurenphase befindest, ein Referat halten oder deinen Vorgesetzten ein Projektergebnis präsentieren musst. In solchen Situationen stehst du unter großem Druck. Jeder Mensch reagiert darauf anders: Dem einen macht der Stress überhaupt nichts aus, während der andere wie gelähmt ist. Doch eine gewisse Stressresistenz kann man sich antrainieren. Oft entsteht Stress, wenn du dich in ungewohnten Situationen befindest. Als Ersti wirst du somit in viele stressige Situationen geraten, weil viele neue Eindrücke auf dich einwirken. Von Semester zu Semester wird der Stress bei dir jedoch spürbar abnehmen, da du bereits mehrere Klausurphasen, Referate und Hausarbeiten gemeistert hast. Was nicht heißen soll, dass du ab einem bestimmten Semester nie mehr in stressige Situationen gerätst. Am besten ist es natürlich, Stresssituationen so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Hierfür gilt es: Aufgabe so früh es geht erledigen, lieber ein paar Wochen vor Prüfungstermin anfangen zu lernen als ein paar Stunden und gut vorbereitet in Referate gehen.
Eigeninitiative ist gefragt
7. Selbstständigkeit
Organisation ist alles! Das gilt auch im Studium oder der Arbeitswelt. An der Uni musst du dein Semester viel selbstständiger planen, als an der Schule. Du musst dir einen eigenen Stundenplan erstellen, dich für Prüfungen einschreiben und vielleicht auch deinen ersten eigenen Haushalt selbständig managen. Auch das eigenständige Lernen ist im Studium deutlich wichtiger: Du hast nicht, wie in der Schule, alle paar Wochen einen Test für den du lernen musst, sondern eine einzige Prüfung pro Modul in einem Semester. Da musst du aufpassen, dass Lernstoff von Anfang des Semesters nicht in Vergessenheit gerät und aus eigener Motivation heraus frühzeitig mit der Nachbereitung beginnen. In deinem späteren Job wirst du bei deinen Vorgesetzten einen guten Eindruck hinterlassen, wenn du selbstständig arbeiten kannst und du nicht darauf wartest, bis dir jemand Aufgaben zuweist und dich an die Hand nimmt.
8. Entscheidungsfähigkeit
Während deiner Uni-Laufbahn wird es immer wieder vorkommen, dass du Entscheidungen für deine Zukunft fällen musst. In vielen Studiengängen gibt es Wahl-Module, mit denen du dein Studium in eine bestimmt Richtung lenken kannst, um dich zu spezialisieren. Hier solltest du nicht den Fehler machen und dich an deinen Kommilitonen orientieren und nicht pauschal das Gleiche wählen wie sie. Du musst deine ganz persönliche Wahl treffen und entscheidungsfreudig sein. Das wird dir auch im Job weiterhelfen. Soweit es deine Kompetenzen dort zulassen, solltest du eigenständig Entscheidungen fällen und nicht für jede Kleinigkeit zu deinem Vorgesetzten rennen. Um entscheidungsfähig zu sein, musst du allerdings erstmal wissen, was für dich und deine Interessen das Beste ist. Hier können dir Studienberatungsangebote helfen. Weißt du erstmal was du möchtest, wird es dir deutlich leichter fallen deinen persönlichen Weg zu gehen.
9. Flexibilität
Flexibel sein ist immer gut! Wenn du schnell und spontan auf bestimmte Situationen reagieren kannst, wird dich das in deinem Leben immer weiter bringen. Der Klassiker: Ein Gruppenmitglied oder ein Kollege ist krank geworden. Seine Aufgaben müssen aber dringend erledigt werden. Wenn du flexibel bist und deine weiteren Planungen umwerfen kannst, kannst du für deinen erkrankten Kollegen einspringen. Das verschafft dir nicht nur höheres Ansehen bei Kommilitonen oder Arbeitskollegen, sondern dürfte auch spätere Vorgesetzte beeindrucken, die merken, dass du nicht nur für deine eigene Arbeit da bist, sondern auch mal über deinen Tellerrand schaust. Zur Flexibilität gehört genügend Planung. Du solltest deine Termine so legen, dass du immer noch großzügigen Spielraum hast, um auf unvorhersehbare Situationen zu reagieren und die Termine umzulegen. Außerdem solltest du dich in deinem Wissen breit aufstellen und auch mal über deine eigenen Aufgaben hinaus Interesse an anderen Arbeitsprozessen zeigen. So wirst du zu einem flexiblen Kommilitonen oder Mitarbeiter und kannst im schlimmsten Fall einen verhinderten Kollegen vertreten.
10. Kritikfähigkeit
Du bist ein richtiger Sturkopf, ziehst immer dein eigenes Ding durch und wenn es nach dir geht, machst du immer das Richtige? Vergiss es! Wer an der Uni oder im Job nicht kritikfähig ist und keine Ratschläge von anderen annimmt, wird es nicht weit bringen. Gerade von deinen Dozenten oder Vorgesetzten kannst du sehr viel lernen, da sie einfach erfahrener sind und oftmals wissen, welches der bessere Weg ist. Aber auch in Gruppenarbeiten solltest du dir von Kommilitonen Kritik zu Herzen nehmen und damit umgehen können. Oftmals kommen in einer Gruppe bessere Ideen oder Lösungswege zusammen, als die einer einzelnen Person. Um dich konstruktiver Kritik entgegen zu stellen, kannst du an verschiedenen Workshops und Seminaren teilnehmen und dir dort die Meinungen der Leiter einholen. Nur wer lernfähig ist, wird sich auch persönlich weiterentwickeln.
FAQ: Häufige Fragen
Soft-Skills-Liste im Überblick
- Bei den Fähigkeiten, die du für einen Job mitbringen musst, wird zwischen Hard Skills und Soft Skills unterschieden.
- Hard Skills sind deine fachlichen Qualifikationen. Dazu gehören zum Beispiel dein Schul- und Uniabschluss, deine Fremdsprachenkenntnisse mit entsprechendem Sprachlevel oder die Computerprogramme, die du beherrscht.
- Soft Skills beziehen sich auf deine persönlichen Eigenschaften.
- Soft Skills sind nicht weniger wichtig als deine fachlichen Qualifikationen, da sie im Umgang mit Menschen essentiell sind.
- Zu den wichtigsten Soft Skills gehören Empathie, Pünklichkeit, Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit, Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Stressresistenz, die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, Flexibilität und Kritikfähigkeit.
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