Hilfe, mein Lehrer mobbt mich!
Vom Lehrer gemobbt, fühlt man sich oft allein gelassen | Foto: Thinkstock/lofilolo
Was ist Mobbing und wo fängt es an?
Lustige Sprüche zwischendurch lockern den Unterricht auf und sorgen für eine gute Atmosphäre im Klassenzimmer. Wenn einige Schüler jedoch immer wieder hören müssen "Du kannst die Frage eh nicht beantworten", werden Sprüche schnell zu einer psychischen Belastung. Das Eis zwischen lustig gemeinter Motivation und belastenden Mobbingattacken ist häufig sehr dünn.
Auch das Ignorieren von Meldungen, zielgerichtetes Bloßstellen und unnötige Schuldzuweisungen, können ein Anzeichen für Mobbing sein. "Wenn solche Handlungen regelmäßig passieren, kann von einem zielgerichteten Handeln ausgegangen werden", sagt Nina Pirk von der kostenlosen und anonymen Beratungshotline Nummer gegen Kummer. Deshalb solltest du unbedingt etwas unternehmen, wenn du dich schikaniert fühlst oder mitbekommst, dass Mitschüler gemobbt werden.
Das kannst du gegen Mobbing tun:
Das Wichtigste ist, die Attacken nicht einfach zu ertragen, sondern selbst aktiv zu werden. Schweigen ist keine Lösung! Wenn due ständige Andeutungen einfach ignorierst, macht du dich irgendwann selbst kaputt.
- Vertraue dich Anderen an - zum Beispiel Freunden, Eltern oder auch anderen Lehrern
- Versuche mit dem Lehrer zu reden und ihn mit seinem Fehlverhalten zu konfrontieren. Wichtig: Greife den Lehrer nie persönlich an, sondern reduziere deine Kritik auf sein Verhalten dir gegenüber. Wenn du dich allein nicht traust, nimm zu dem Gespräch Freunde oder Eltern mit.
- Wenn der Lehrer alles abstreitet oder keine Besserung eintritt, redest du im nächsten Schritt mit der Schulleitung. Die Schulleitung ist dann verpflichtet nach Lösungen zu suchen.
- Geschieht jedoch auch nach einem Gespräch mit der Schulleitung nichts, hast du die Möglichkeit zum Schulamt/ zur Schulaufsicht zu gehen und deine Probleme zu schildern.
"Versammele so viele unabhängige Personen wie möglich hinter dir. Dadurch wird es dem Mobber erschwert, alles abzustreiten.", rät Nina Pirk. Wenn du von Mobbing durch einen Lehrer betroffen bist, kannst du dich zunächst auch anonym bei speziellen Beratungsstellen informieren und in Foren mit anderen Betroffenen in Kontakt treten:
- Nummer gegen Kummer: www.nummergegenkummer.de, 0800-111 0 333, Mo - Sa von 14 bis 20 Uhr
- Lernen ohne Angst e.V.: www.lernen-ohne-angst.de
- Mobbing in Schulen: www.mobbing-in-schulen.de
So kannst du Mobbingopfern helfen
Sei kein einfacher Zuschauer! Am meisten hilfst du den Opfern, "wenn du klar Stellung beziehst, gegen das Mobbing und den Mobber". Außerdem kannst du Mobbingopfer unterstützen, indem du im Klassenverband mit dem mobbenden Lehrer redest und ihm klarmachst, das sein Verhalten nicht akzeptiert wird. Um Beweise gegen den mobbenden Lehrer zu sammeln, kannst du eine Art Tagebuch führen und die konkreten Vorfälle notieren. Aus Erfahrung weiß Nina Pirk: "Wenn mehrere Personen Notizen zu den einzelnen Vorfällen machen, kann die Argumentation untermauert und die Glaubwürdigkeit des Opfers gesteigert werden."
Folgen von Mobbing
Jeder Schüler reagiert anders auf Mobbingattacken durch Lehrer. Einige ziehen sich völlig zurück, andere versuchen mit allen Mitteln ihre Leistungen zu bringen, damit der Lehrer aufhört, sie zu schikanieren. Auch Versagensängste spielen eine große Rolle und häufig nehmen die schulischen Leistungen ab. Begleiterscheinungen sind in vielen Fällen Kopfschmerzen, Übelkeit und Bauchschmerzen vor der Schule oder vor bestimmten Unterrichtsstunden. In besonders schweren Fällen können auch Depressionen oder Essstörungen auftreten.
Konsequenzen für mobbende Lehrer
Wenn Lehrer mobben, müssen sie mit Konsequenzen rechnen. Je nach Schwere des Mobbings, kann es zu Unterrichtsverbot in einer Klasse oder zu einer Versetzung an eine andere Schule kommen.
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