So findest du dein perfektes Schülerpraktikum!
Bei einem Schülerpraktikum kannst du einen ersten Blick in die Berufswelt werfen. | Foto: Nalinee Supapornpasupad / Getty Images
Praktikum: Der erste Blick in die Berufswelt
Ein Praktikum soll dir eine erste Orientierung geben, welche Berufe dir gefallen könnten und wie es in der Berufswelt so abläuft. Wir haben dir einige Tipps zusammengefasst, wie du das Beste aus deiner Praktikumszeit herausholen kannst.
Definition: Das ist ein Schülerpraktikum
Ein Schülerpraktikum absolvierst du in der Regel gegen Ende der Mittelstufe. Es soll dir die Möglichkeit geben, im Gegensatz zur bloßen Theorie im Unterricht auch praktische Erfahrungen zu machen und dich beruflich ein wenig zu orientieren. So kann ein Schülerpraktikum dir auch bei den Fragen "Was soll ich studieren?" oder "Welcher Studiengang passt zu mir?" helfen und dir Anregungen geben, wie es nach dem Abi für dich weiter gehen soll.
Es dauert zwischen zwei und vier Wochen und umfasst neben der Praxis auch einen Bericht, in dem du deine Erfahrungen schilderst.
Darum solltest du ein Schülerpraktikum absolvieren
In den meisten Bundesländern ist ein Schülerpraktikum während der Schulzeit Pflicht. Für die einen ist es eine nette Abwechslung zum Schulalltag, für die anderen eher nervig. Egal zu welcher Seite du gehörst, es gibt zahlreiche Gründe, warum ein Schülerpraktikum sinnvoll ist und Spaß machen kann. Daher solltest du es in Betracht ziehen, nach Abschluss deines Pflichtpraktikums weitere Schülerpraktika zu absolvieren.
Einige Gründe, die für ein Schülerpraktikum sprechen sind beispielsweise:
- Orientierung: In erster Linie sind Praktika dafür da, herauszufinden, welche Berufe dir gefallen (oder eben nicht). Durch erste Einblicke lernst du, ob deine ausgewählten Berufsfelder zu deinen Vorstellungen passen und ob dir die Arbeit dort wirklich gefällt.
- Kontakte: Ein Praktikum kann dir beim Knüpfen neuer Kontakte helfen. Diese können in Freundschaften oder ernsten Berufsbeziehungen enden. Wenn dir das Praktikum gefallen hat, kann es hinterher hilfreich sein, wenn du bereits einige Kontakte in der jeweiligen Branche knüpfen konntest.
- Erfahrung: Während eines Praktikums kannst du erste Berufs- und Lebenserfahrung sammeln. Du lernst oft viele Kniffe, die dir im weiteren Verlauf deines Lebens helfen können. Zudem kannst du beispielsweise besser einschätzen, ob du dich einfach und schnell an neue Dinge und Aufgaben gewöhnen kannst. Außerdem können verschiedene Praktika deinen Lebenslauf aufhübschen und so den Einstieg in die Berufswelt vereinfachen.
Arten von Schülerpraktika
Abhängig davon, ob du dein Praktikum für die Schule oder freiwillig absolvierst, können dir verschiedene Arten von Praktika begegnen.
Schulpraktikum
Egal, welche Schulform du besuchst, bei einem Schulpraktikum handelt es sich in der Regel um ein Pflichtpraktikum. Oft werden diese Praktika gegen Ende der Mittelstufe absolviert und beinhalten auch das Verfassen eines Praktikumsberichts. Die Praktikumszeit dauert zwischen ein bis vier Wochen.
Ausbildungspraktikum
Über ein normales Schulpraktikum hinaus kannst du noch in verschiedene Ausbildungsbetriebe und deren Berufsalltag hineinschnuppern. Oft gehen die Aufgaben über die eines Schülerpraktikums hinaus und sind tiefgreifender.
Freiwilliges Praktikum
Wenn dir dein Pflichtpraktikum gefallen hat, kannst du natürlich noch weitere freiwillige Praktika absolvieren. In der Regel machst du diese Praktika dann in deinen Ferien und suchst dir Dauer und Betrieb selbst aus.
So findest du einen Praktikumsplatz
Bevor du überhaupt mit deinem Praktikum beginnen kannst, musst du erst einmal einen passenden Praktikumsplatz finden. Damit der Betrieb zu deinen Vorstellungen passt, solltest du dich vorher fragen, welcher Beruf oder welche Branche dich besonders interessieren. Du könntest dazu beispielsweise eine Liste anfertigen und bei passenden Betrieben dann nach einem Praktikumsplatz fragen.
Es gibt mittlerweile verschiedene Möglichkeiten, an einen Praktikumsplatz zu kommen:
- Internet: Wie bei einer Jobsuche kannst du auch bei der Suche nach einem Praktikumsplatz Karriereseiten und Stellenanzeigen im Internet nutzen.
- Umfeld: Anstatt im Internet nach einem Praktikumsplatz zu suchen, kannst du dich auch in deinem näheren Umfeld umhören. Vielleicht kennen deine Eltern, deine Freunde /-innen oder deine Verwandten einen Betrieb, der gerade nach Praktikanten /-innen sucht, oder sie können dir einen guten Praktikumsplatz empfehlen.
- Betrieb: Teilweise schreiben die Unternehmen freie Praktikumsplätze nicht gesondert aus. Rufe daher einfach bei den Betrieben, die dich interessieren, an und frag dort direkt nach einem Praktikum. In der Regel nehmen Betriebe, die auch ausbilden, gern Schüler /-innen für ein Praktikum auf.
Tipps für deine Bewerbung
Manche Betriebe verlangen vor der Praktikumsvergabe eine formale Bewerbung. Eine solche Bewerbung verfasst du genauso wie eine Bewerbung für einen Job. Sie sollte daher ein Anschreiben, einen Lebenslauf und deine bisherigen relevanten Zeugnisse enthalten.
Wir haben einige Tipps und Tricks zusammengefasst, die dir beim Verfassen deiner Bewerbung helfen können.
- Das Anschreiben sollte maximal eine DIN A4-Seite lang sein und sollte aufzeigen, mit welcher Motivation du dein Praktikum aufnehmen möchtest.
- Erzähle über dich und deine Stärken.
- Vergiss nicht zu schreiben, in welchem Zeitraum dein Schülerpraktikum stattfinden sollte.
- Halte dich an formale Vorgaben – so sieht dein Anschreiben professioneller aus.
- Dein Lebenslauf sollte auf jeden Fall deinen Namen, deine Adresse, dein Geburtsdatum und deine schulische Laufbahn enthalten. Wenn du bereits Berufserfahrung hast, schreibe diese auch in deinen Lebenslauf. Auch weitere Fähigkeiten, Sprachkenntnisse und Hobbys sollten am Ende erwähnt werden.
- Als Anlagen eignen sich deine bisherigen Zeugnisse.
Da du als Schüler /-in in der Regel auf wenig bis gar keine Berufserfahrung zurückgreifen kannst, ist der Anhang deiner Bewerbung wahrscheinlich ziemlich dünn. Mach dir diesbezüglich keine Sorgen: Unternehmen, die Schülerpraktika anbieten, wissen, dass du als Schüler /-in noch nicht zig Praktika und Nebenjobs aufweisen kannst. Versuche daher einmal mehr, in deiner Bewerbung mit Motivation zu überzeugen und zu zeigen, warum du für ein Praktikum geeignet bist.
Tipp!
Du bist schon lange Mitglied in einem Sportverein und trainierst vielleicht die Kindermannschaft? Lass dir für solche Aktivitäten auf jeden Fall ein Schreiben von deinem Verein ausstellen.
Darauf solltest du achten
Auch wenn dein Praktikum in der Regel über einen nicht allzu langen Zeitraum geht, gibt es verschiedene Dinge, auf die du achten solltest.
Arbeitszeit
In der Zeit deines Schulpraktikums bist du in der Regel noch minderjährig. Daher musst du unbedingt darauf achten, dass bestimmte Arbeitszeiten nicht überschritten werden. Du darfst nicht mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten und auch nicht länger als acht Stunden am Tag. Zwischen deinen Einsätzen im Praktikum müssen mindestens zwölf Stunden Pause liegen.
Gehalt
Eine Bezahlung ist bei einem Schulpraktikum nicht vorgesehen. In manchen Betrieben erhältst du allerdings ein kleines Taschengeld für deine Leistungen. Bei anderen kannst du dich am Ende deines geleisteten Praktikums über eine kleine Aufmerksamkeit freuen. Grundsätzlich hast du aber keinen Anspruch auf ein Gehalt.
Praktikumsbericht
Das Praktikum ist eine Pflichtveranstaltung während deiner Schulzeit, die auch mit einigen Pflichten einhergeht. Zu diesen gehört vor allem das Verfassen eines Praktikumsberichts: Diesen musst du entweder Tag für Tag verfassen oder am Ende deines Praktikums. Inhaltlich sind die Anforderungen an den Praktikumsbericht unterschiedlich. In der Regel berichtest du dort über den Ablauf deines Praktikums, deine Aufgaben und über das, was du in der Zeit des Praktikums gelernt hast. Auf das Schreiben deines Praktikumsberichts wirst du im Unterricht vorbereitet.
Schülerpraktikum abbrechen: Wann es sinnvoll ist
Egal wie gut du dich vorbereitest: In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass dein Praktikum zu einem ziemlichen Reinfall wird und du darüber nachdenkst, es abzubrechen. Da das Praktikum mit in deine Benotung einfließt, solltest du einen Abbruch nur in absoluten Ausnahmefällen in Betracht ziehen und vorher auf jeden Fall das Gespräch mit deinem Lehrer oder deiner Lehrerin suchen. Er/Sie kann dir sagen, was du tun kannst. Einige Gründe für einen Abbruch könnten sein:
- Unwohl fühlen: Wenn du dich unwohl, oder sogar unerwünscht in dem Betrieb, in dem du dein Schülerpraktikum absolvierst fühlst, solltest du zunächst mit den verantwortlichen Personen sprechen. Tritt dann keine Besserung ein, solltest du dein Praktikum abbrechen.
- Krankheit: Solltest du während deiner Praktikumszeit erkranken, ohne dass in nächster Zeit mit Besserung zu rechnen ist, könnte es sinnvoll sein das Praktikum abzubrechen.
- Über- oder Unterforderung: Du kochst nur Kaffee oder kopierst unzählige Seiten? Wenn du während deines Praktikums keine hilfreichen Einblicke in den jeweiligen Beruf durch angemessene Aufgaben bekommst, kann es sinnvoll sein, das Praktikum abzubrechen.
FAQ: Häufige Fragen
Überblick: Alles was du übers Schülerpraktikum wissen solltest
- Schülerpraktika gehören zum festen Bestandteil deiner Schullaufbahn.
- Sie finden in der Regel gegen Ende deiner Schulzeit statt und dauern zwischen ein bis vier Wochen.
- Praktika eignen sich besonders gut, einen ersten Einblick in die Berufswelt zu werfen und herauszufinden, ob die Berufe die du dir für dich vorstellst, wirklich zu dir passen.
- Wie bei der Jobsuche auch, kannst du bei der Suche nach einem Schulpraktikum auf gängige Methoden zurückgreifen: Suche im Internet, frage Freunde /-innen oder erkundige dich direkt beim jeweiligen Betrieb.
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