Studium nach der Ausbildung: Das musst du wissen!
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Studium nach der Ausbildung: mehrere Gründe
Es gibt viele Gründe dafür, dich nach der Ausbildung für ein Studium zu entscheiden. Wenn du zum Beispiel deine Karriere vorantreiben und unbedingt weiter lernen oder das Wissen aus deiner Ausbildung weiter vertiefen möchtest, solltest du darüber nachdenken, ein Studium an deine abgeschlossene Ausbildung anzuhängen. Vielleicht hattest du aber sowieso vor, nach der Ausbildung ein Studium aufzunehmen, weil etwa der Numerus Clausus deines Wunschstudiengangs noch einige Wartesemester erfordert oder du dich nach dem Abi noch nicht so ganz entscheiden konntest, welcher Studiengang zu dir passt und du auf die Frage "Was soll ich studieren?" noch keine eindeutige Antwort hattest.
Wenn du allerdings gar keine Lust mehr auf Lernen hast und endlich Geld verdienen möchtest, solltest du dir lieber zweimal überlegen, ob du nochmal studieren und jede Menge Theorie pauken möchtest. Allerings kann ein Studium nach der Ausbildung auch eine Möglichkeit zum Studieren sein, wenn du kein Abitur hast.
Studium nach der Ausbildung: mit und ohne Abitur
Nicht immer musst du direkt nach der Schule mit einem Studium beginnen. Denn auch eine Ausbildung nach dem Abitur ist eine Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. Innerhalb der Ausbildung werden genau die Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt, die für die Aufnahme und Ausübung eines bestimmten Berufes nötig sind. Zu den meisten Ausbildungen gehört deshalb nicht nur Theorie, sondern auch viel Praxis. Wenn du dich zwischen Ausbildung und Studium nicht entscheiden kannst: Das ist kein Problem, denn das musst du auch nicht. Denn auch nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung kannst du noch ein Studium aufnehmen. Wie das geht und was du davon hast, haben wir dir hier zusammengestellt.
Voraussetzungen für ein Studium ohne Abi
Normalerweise benötigst du für ein Studium das Abitur, die sogenannte Hochschulzugangberechtigung. Viele Ausbildungen kannst du aber auch mit einem Real- oder Hauptschulabschluss absolvieren. Es kann also sein, dass du deine Ausbildung abgeschlossen hast, aber kein Abitur, sondern einen Realschulabschluss hast. Die gute Nachricht: Auch ohne Abitur kannst du in Deutschland studieren. Die konkreten Zulassungsvoraussetzungen unterscheiden sich jedoch je nach Bundesland und Universität, weshalb wir dir hier keine allgemeingültigen Informationen geben können.
In vielen Bundesländern ist es aber ohne Abitur so: Wenn du deine mindestens zweijährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast und anschließend mindestens drei Jahre Berufserfahrung gesammelt hast, kannst du ein fachnahes Studium anfangen. Hast du also eine Ausbildung zur /-m Elektroniker /-in gemacht und anschließend schon drei Jahre in diesem Beruf gearbeitet, kannst du durchaus die Chance auf ein Studium der Elektrotechnik haben. Solltest du allerdings plötzlich Deutsch und Religion auf Lehramt studieren wollen, könnte das fast schon unmöglich werden, da diese Studienfächer nichts mit deiner ursprünglichen Ausbildung zu tun haben.
Tipp
Informiere dich am besten im Internet auf den Seiten deiner Wunsch-Hochschule über die Zulassungsvoraussetzungen ohne Abitur. Im Zweifel können dir auch die Agentur für Arbeit oder viele Studienratgeber weiterhelfen.
Weitere Optionen
Wenn ein Vollzeitstudium nicht für dich in Frage kommt, weil du zum Beispiel von deinem Ausbildungsbetrieb übernommen wurdest und weiterhin Geld verdienen möchtest, könnte ein Fern- oder Teilzeitstudium das Richtige für dich sein. Damit du diese Herausforderung allerdings bewältigen kannst, musst du motiviert und ehrgeizig sein, denn ein Fern- oder Teilzeitstudium ist sehr zeit- und lernintensiv.
Fernstudium
Ein Fernstudium bietet dir eine hohe Flexibilität, was Lernzeiten und Lernorte angeht. Denn du kannst für dich selbst entscheiden, wann und wo du lernen möchtest. Weil du allerdings weiterhin in deinem Beruf arbeitest, wirst du oft nur am Abend oder am Wochenende Zeit haben, zu lernen. Außerdem musst du sehr diszipliniert sein, damit du dich auch wirklich ans Lernen setzt. Ein Vorteil ist allerdings, dass es für ein Fernstudium oft nicht ganz so strenge Zulassungsvoraussetzungen gibt wie für ein Vollzeitstudium an einer Uni. Dafür musst du aber oft hohe Studiengebühren bezahlen, weil viele Fernstudium-Arten von privaten Hochschulen angeboten werden.
Teilzeitstudium
Anders ist das bei einem Teilzeitstudium. Das ist nämlich ein Modell der staatlichen Hochschulen und Universitäten. Gemeint ist damit eine zeitliche Streckung des Vollzeitstudiengangs. Alle Lerninhalte werden also geteilt und du musst pro Semester nur die Hälfte der verlangten Leistungen erbringen. Dafür verlängert sich aber deine Studienzeit. So dauert ein normaler Bachelor-Studiengang nicht nur sechs Semester, sondern kann auf acht, zehn oder zwölf Semester gestreckt werden. Allerdings eignet sich dieses Modell auch nur für dich, wenn du sehr flexible Arbeitszeiten hast. Die Vorlesungen und Seminare finden nämlich für dich ganz normal statt wie für die anderen Vollzeitstudenten. Es kann also sein, dass du von zehn bis zwölf Uhr in der Vorlesung sitzen musst. Das heißt, du musst deine Arbeit vorher und nachher erledigen.
Studium finanzieren
Wenn du dich für ein Fern- oder Teilzeitstudium entscheidest, arbeitest du nebenbei und verdienst weiterhin Geld. Solltest du dich für ein Vollzeitstudium entscheiden, fällt dein Gehalt erstmal weg und du bist vielleicht auf einen Studentenjob angewiesen. Doch auch wenn du einen Nebenjob als Kellner /-in annimmst oder als Werkstudent /-in arbeiten kannst, solltest du unbedingt prüfen, ob du Anspruch auf BAföG hast und die BAföG-Voraussetzungen erfüllst. In Ausnahmefällen hast du nämlich auch bei einer Zweitausbildung Anspruch darauf. Da die Kriterien aber nicht ganz so leicht zu durchschauen sind und dies auch mit einem erheblichen bürokratischen Aufwand verbunden ist, solltest du dich am besten direkt an das für dich zuständige BAföG-Amt vor Ort wenden.
Weiterhin gibt es noch das elternunabhängige BAföG, welches ebenfalls interessant für dich sein könnte. Darauf hast du Anspruch, wenn du eine abgeschlossene Berufsausbildung hast und anschließend studieren willst. Wenn deine Ausbildung zwei Jahre gedauert hat, musst du allerdings vorher vier Jahre Berufserfahrung vorweisen. Hat deine Ausbildung drei Jahre gedauert, reichen anschließend auch drei Jahre Berufserfahrung.
Vor- und Nachteile
Ob ein Studium nach der Ausbilldung das Richtige für dich ist, hängt natürlich in erster Linie von deiner individuellen Lebenssituation ab. Ganz generell gibt es aber einige Gründe, die für oder gegen eine Ausbildung nach dem Studium sprechen und die du bei deinen Überlegungen abwägen solltest.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
✔️ Vorantreiben deiner Karriere | ❌ je nach Studium wenig oder kein Gehalt |
✔️ Steigerung deiner Fähigkeiten | ❌ eventuell kein Anspruch auf BAföG |
✔️ höherer Qualifikationsgrad | ❌ große Arbeitsbelastung |
✔️ mehr Gehalt nach Abschluss | ❌ mindestens drei Jahre Berufserfahrung (ohne Abitur) |
FAQ: Häufige Fragen
Studium nach der Ausbildung im Überblick
- Du kannst auch ohne Abitur nach einer abgeschlossenen Ausbildung studieren.
- Allerdings musst du oft einige Jahre Berufserfahrung vorweisen können.
- Mit Abitur kannst du in der Regel jederzeit ein Studium aufnehmen.
- Wenn du kein Vollzeitstudium machen möchtest, weil du weiterhin arbeiten willst, könnte ein Fern- oder Teilzeitstudium für dich interessant sein.
- Für ein Fern- oder Teilzeitstudium solltest du motiviert und ehrgeizig sein, da es sehr zeit- und lernintensiv ist.
- Prüfe auf jeden Fall deinen Anspruch auf BAföG. Auch elternunabhängiges BAföG könnte für dich in Frage kommen.
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