Auslandsstudium: 10 Gründe, warum es sich lohnt!
Bist du dir unsicher, ob du ein Auslandsstudium antreten möchtest? Wir liefern dir zehn Gründe, die dafür sprechen. | Foto: Toa Heftiba/Unsplash
Ein Auslandsstudium ist mehr, als nur Fremdsprachenkenntnisse
Kaum eine Lebensphase prägt uns so sehr, wie die während unseres Studiums. Und kaum eine Zeit bietet uns so viele Möglichkeiten, die Welt zu entdecken und unseren Horizont zu erweitern, wie unsere Studienzeit. Es gibt viel mehr Gründe für ein Auslandsstudium, als Fremdsprachenkenntnisse und ein beeindruckender Lebenslauf – zehn davon stellen wir dir vor:
1. Internationales Netzwerk & Freunde fürs Leben
Wer zum Studieren ins Ausland geht, lernt dort in der Regel nicht nur Studierende aus dem Gastland kennen, sondern vor allem auch viele andere internationale Studierende. Im besten Fall knüpfst du während deines Studiums Freundschaften fürs Leben! In jedem Fall hast du nach deinem Abschluss nicht nur dein Diplom, sondern auch ein internationales Netzwerk an Kontakten in der Tasche, das dir in deinem späteren Berufsleben mitunter sehr nützlich sein kann.
2. Organisations-Skills
Bankkonto, Nebenjob, Wohngeld – bürokratischer Aufwand und Papierkram können ja manchmal schon im Heimatland ganz schön verwirrend sein. Im Ausland stellen einen diese Dinge aber noch mal vor ganz andere Herausforderungen: Wenn man die üblichen bürokratischen Abläufe im Studienland nicht kennt und dann auch noch Sprachbarrieren dazu kommen, wird das Ganze noch ein wenig komplizierter. Das International Office deiner Hochschule und Studentenorganisationen wie das Erasmus Student Network können dir in solchen Fällen meist weiterhelfen. Einige Hochschulen bieten zudem Mentoring-Programme für internationale Studierende an. So bekommst du Unterstützung von anderen Studis und hast zudem direkt Anschluss. Die ersten Tage und Wochen deines Studiums im Ausland können wegen des ganzen Organisationsaufwands ziemlich anstrengend werden. Aber das Tolle daran: Wenn du das geschafft hast, kannst du nicht nur echt stolz auf dich sein – zurück in Deutschland bringt dich so schnell kein Behördengang mehr aus der Ruhe.
3. Interkulturelle Kompetenz
Deutsche sind pünktlich, Spanier sind temperamentvoll, Franzosen sind charmant? Jedem Land werden seine eigenen Stereotype zugeschrieben. Wenn du einige Zeit in einem anderen Land verbringst und dich auf die andere Kultur einlässt, wirst du schnell merken, dass an stereotypischen Zuschreibungen in der Regel nicht viel dran ist. Gleichzeitig erfährst du, was es heißt, "fremd" zu sein und mit welchen Herausforderungen das verbunden ist. Beispielsweise wirst du feststellen, dass es hin und wieder zu Missverständnissen kommen wird, da deine eigene Wahrnehmung stark von deinem kulturellen Background geprägt ist. Daher kann es sein, dass du Dinge ganz anders verstehst, als dein Gegenüber sie eigentlich gemeint hat. Um diese Art von Missverständnissen zu vermeiden, kann es helfen, sich mit der Geschichte deines Ziellandes zu beschäftigen. Wie ist die Kultur dort gewachsen, welche Ereignisse haben sie geprägt?
Auch interkulturelle Trainings, die teilweise an Hochschulen angeboten werden, können dir dabei helfen. Du wirst sehen: Wenn du kulturellen Unterschieden offen und mit Neugier begegnest, kann es richtig Spaß machen, dich in die andere Kultur einzufühlen und sie nach und nach besser zu verstehen. So erweiterst du nicht nur deinen Horizont, sondern sammelst auch Pluspunkte für deine spätere Karriere: Vor allem global agierende Konzerne oder Unternehmen mit internationalen Teams wünschen sich Nachwuchs mit interkultureller Kompetenz!
4. Persönlichkeitsentwicklung
Ganz gleich, ob nur für ein Semester, oder für einen längeren Zeitraum: Ein Studium im Ausland kann dich nachhaltig verändern – zum Positiven! Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die 2013 veröffentlicht wurde. Für die Studie haben die Psychologen Julia Zimmermann und Franz Neyer über einen Zeitraum von acht Monaten Daten von insgesamt 1134 Studierenden erhoben. Demnach sind Studierende, die zumindest einen Teil ihres Studiums im Ausland verbringen, offener für Erfahrungen, sozial verträglicher und emotional stabiler. Als Grund hierfür führen die Macher der Studie, laut Wirtschaftspsychologie aktuell, die persönlichen Kontakte, die sie während der Zeit im Ausland knüpften, an. Schon fünfmonatige Auslandsaufenthalte machten die Studienteilnehmer entspannter und offener.
5. Kein NC
Dein Abischnitt reicht für deinen Wunschstudiengang wegen eines zu hohen NCs nicht aus? In diesem Fall kann ein Studium im Ausland eine Chance sein, dein Traumstudium dennoch zu absolvieren. Vor allem innerhalb der EU ist die Aufnahme eines Studiums im Ausland in der Regel ohne große Probleme möglich. Statt einer Zulassungsbeschränkung mit Numerus Clausus setzen viele Unis im Ausland auf Auswahltests, um die Studieneignung der Bewerber*innen zu überprüfen. Da das Studium im Ausland als Alternative immer beliebter wird, haben einige Länder, u.a. Österreich und die Schweiz, mittlerweile jedoch Quoten für ausländische Studierende eingeführt, um zu verhindern, dass einheimische Studierende benachteiligt werden. In der Schweiz musst du dich zudem auf höhere Studiengebühren für Nicht-Schweizer einstellen.
6. Auf Reisen gehen
Während deines Studiums kannst du dich nicht nur mit deinem Studienort vertraut machen und so deinen Horizont erweitern: Ein Studium im Ausland lässt sich auch mit dem Besuch anderer Reiseziele vereinbaren! Häufig bieten Universitäten und Studierendenverbände sogar gemeinsame Ausflüge in andere Städte an. Auch benachbarte Länder deines Studienortes kannst du erkunden – entweder als kurzer Wochenendtrip oder in der vorlesungsfreien Zeit. Der Vorteil: Da du schon näher dran bist, sparst du so Kosten für An- und Abreise.
7. Selbstständigkeit
Auch wenn du in Deutschland vielleicht schon nicht mehr bei deinen Eltern gewohnt hast und auf eigenen Beinen stehst: Im Ausland nach einer Wohnung oder WG zu suchen, Kontakte zu knüpfen und weitgehend auf dich alleine gestellt zu sein, ist noch mal etwas ganz anderes. Während deines Auslandsstudiums warten also jeder Menge Herausforderungen auf dich. Das Coole daran: Selbst, wenn du Anlaufschwierigkeiten haben solltest und nicht alles auf Anhieb perfekt läuft, wächst du an jeder Erfahrung. In jedem Fall gehst du gestärkt und selbstständiger aus dieser Zeit hervor.
8. Anpassungsfähigkeit
In kaum einer Situation lernst du schneller, dich an neue, ungewohnte Gegebenheiten anzupassen, als während eines Auslandaufenthalts. Während deines Auslandstudiums musst du dich vom ersten Tag an in einer neuen Umgebung und einer vollkommen ungewohnten Situation zurechtfinden. Doch nicht nur dein Alltag wird ganz anders ablaufen, als du es aus deiner Heimat gewohnt bist. Auch die Art, wie im Studium unterrichtet und gelernt wird, unterscheidet sich zum Teil stark von Land zu Land. Vielleicht ist der Umgang mit Professoren beispielsweise freundschaftlicher, als du es aus Deutschland kennst, oder die Seminare weniger interaktiv, als du es von deutschen Unis gewohnt bist. Diese Unterschiede erst mal wertfrei anzunehmen und dich an die neuen Umstände anzupassen, fördert deine Anpassungsfähigkeit nachhaltig. Denn die Erkenntnis, dass Veränderungen nicht nur Nachteile, sondern durchaus auch Vorteile mit sich bringen können, wird dir helfen, auch in Zukunft souverän mit ungewohnten Situationen umzugehen.
9. Fremdsprachenkenntnisse
Klar, an Unis in Deutschland kannst du auch Sprachkurse belegen. Aber nirgendwo lernst du eine Fremdsprache so schnell, unkompliziert und nachhaltig, wie vor Ort in dem jeweiligen Land. Dabei lernst du die Sprache nicht nur so, wie sie in Schulbüchern gelehrt wird, sondern auch so, wie Muttersprachler*innen im Alltag wirklich sprechen. Inklusive Umgangssprache, Redewendungen, Wortwitzen und sicher auch dem ein oder anderen Kraftausdruck.
10. Pluspunkt im Lebenslauf
Dass ein Studium im Ausland viel mehr mit sich bringt, als bloß Fremdsprachenkenntnisse, wissen auch Arbeitgeber. Bei Bewerbungen kann dein Auslandsstudium daher den entscheidenden Pluspunkt darstellen. Denn viele Unternehmen wünschen sich von ihren Mitarbeiter*innen neben Soft-Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Stressresistenz und Selbstständigkeit auch interkulturelle Kompetenz – Fähigkeiten, die du als Absolvent*in eines Studiums im Ausland alle mitbringst! Und selbst, wenn internationale Erfahrung in deinem Traumjob nicht direkt gefragt ist: Im Vorstellungsgespräch wirst du bestimmt auf dein Auslandsstudium angesprochen und hast so die Chance, dich von deinen Mitbewerber*innen positiv abzuheben.
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