Grüne Ausbildungsberufe

Barbara Kotzulla - 04.01.2016

Grüne Ausbildungsberufe

Grüne Ausbildungsberufe: Ein Herz für die Umwelt | Foto: Thinkstock/gidl

Handelsfachwirt/in im Bereich Recovery

  • Aufgaben: Du organisierst und überwachst nachhaltige Arbeitsprozesse in großen Unternehmen, aber auch im Einzelhandel.
  • Erforderlicher Schulabschluss: Abitur oder Fachhochschulreife.
  • Ausbildungsart/-dauer: 3-jährige duale Ausbildung (Betrieb und Wirtschaftsakademie).
  • Vergütung: Dein Ausbildunggehalt als Handelsfachwirt unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen. Bei IKEA verdienst du beispielsweise im 1. Ausbildungsjahr ca. 806 Euro/Monat, im letzten Ausbildungsjahr 1.450 Euro.
  • Arbeitgeber: Einzel-, Groß- und Außenhandel.
  • Weitere Infos: berufenet.arbeitsagentur.de, www.ausbildung.ikea.de

Tipp: Weiter unten gibt Matthias Lepke, Handelsfachwirt im Bereich "Recovery", Einblicke in seine Ausbildung bei IKEA.

Biologielaborant/in

  • Aufgaben: Du untersuchst Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen und Zellkulturen, wendest biotechnische Verfahren an und beachtest bei deiner Arbeit immer den Umweltschutz.
  • Erforderlicher Schulabschluss: Keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben, überwiegend werden aber Azubis mit Abitur eingestellt.
  • Ausbildungsart/-dauer: 3,5-jährige duale Ausbildung (Betrieb und Berufsschule).
  • Vergütung: Laut Tarif verdienst du monatlich im 1. Ausbildungsjahr bis zu 854 Euro, im 2. Jahr bis zu 936 Euro, im 3. Jahr bis zu 1.020 Euro und im 4. Jahr bis zu 1.094 Euro. Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt bei durchschnittlich zwischen 2.845 Euro bis 3.368 Euro.
  • Arbeitgeber: Medizinische und biologische Laboratorien, Pharma- und Kosmetikhersteller, Lebensmittelhersteller.
  • Weitere Infos: berufenet.arbeitsagentur.de, www.elementare-vielfalt.de

Umweltschutztechnische/r Assistent/in

  • Aufgaben: Du ermittelst Umweltdaten und führst dazu verschiedene Messungen durch. Die Ergebnisse der Wasser-, Luft-, Boden- oder Abfallproben werden von dir protokolliert und ausgewertet.
  • Erforderlicher Schulabschluss: In der Regel wird die mittlere Reife vorausgesetzt.
  • Ausbildungsart/-dauer: 2-jährige (Vollzeit) bzw. 4-jährige Weiterbildung an Fachschulen.
  • Vergütung: Da es sich um eine rein schulische Ausbildung handelt, wird kein Gehalt gezahlt. Es besteht die Möglichkeit einer Forderung durch BAföG.
  • Arbeitgeber: Umwelt- und Naturschutzämter, Forschungsanlagen, Betriebe der chemischen und pharmazeutischen Industrie uvm.
  • Weitere Infos: berufenet.arbeitsagentur.de, www.vdc-cta.de

Pflanzentechnologe/-technologin

  • Aufgaben: Du entwickelst und züchtest neue Energie-, Nahrungs- oder Zierpflanzen. Dabei arbeitest du nicht nur direkt in der Landwirtschaft, sondern auch im Labor.
  • Erforderlicher Schulabschluss: Keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben, überwiegend werden aber Azubis mit mittlerer Reife eingestellt.
  • Ausbildungsart/-dauer: 3-jährige duale Ausbildung (Betrieb und Berufsschule).
  • Vergütung: Laut Tarif verdienst du monatlich im 1. Ausbildungsjahr 837 Euro, im 2. Jahr 891 Euro und im 3. Jahr 941 Euro. Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt bei durchschnittlich zwischen 2.426 Euro bis 3.191 Euro.
  • Arbeitgeber: Unternehmen aus dem Bereich Pflanzenschutz, biologische Institute an Universitäten, Forschungsanstalten.
  • Weitere Infos: berufenet.arbeitsagentur.de, www.bildungsserveragrar.de

Technische/r Assistent/in für regenerative Energietechnik und Energiemanagement

  • Aufgaben: Du unterstützt Ingenieure bei Entwicklungen rund um Energiequellen wie Wind, Sonnenlicht und Erdwärme. Neben dem technischen Aspekt berätst du auch Kunden und verkaufst Energie-Lösungen.
  • Erforderlicher Schulabschluss: In der Regel wird die mittlere Reife vorausgesetzt.
  • Ausbildungsart/-dauer: 3-jährige schulische Ausbildung.
  • Vergütung: Da es sich um eine rein schulische Ausbildung handelt, wird kein Gehalt gezahlt. Es besteht die Möglichkeit einer Forderung durch BAföG.
  • Arbeitgeber: Energieversorger, Ingenieurbüros uvm.
  • Weitere Infos: berufenet.arbeitsagentur.de

Ausbildung mit Nachhaltigkeit: Ein Erfahrungsbericht

Matthias Lepke hat sich nach seinem Abitur für eine Ausbildung zum Handelsfachwirt entschieden. Aus guten Gründen: "Die zahlreichen Bausteine von Rechnungswesen, Logistik über Personalmanagement ermöglichen später den Einstieg als Führungskraft in vielen Unternehmen und vermitteln sogar das Know-how, vielleicht einmal selbst Unternehmensgründer zu werden." Bei IKEA, seinem Ausbildungsbetrieb, entscheiden sich Azubis nach 1,5 Jahren für zwei Facheinarbeitungen. Matthias war sich bei seiner Auswahl schnell sicher – er wollte zu IKEA Recovery.

In dieser 2002 ins Leben gerufenen Abteilung dreht sich alles um die Wiederherstellung von beschädigten Produkten. Ziel ist es, zurückgebrachte Artikel möglichst zu reparieren, statt sie zu entsorgen. Wir haben mit Matthias Lepke, mittlerweile Teamleiter im Bereich Recovery, über seine Ausbildung gesprochen.

"Wir geben Produkten eine zweite Chance"

UNICUM Abi: Matthias, was hat dir an der Ausbildung besonders viel Spaß gemacht?
Matthias Lepke: Die Ausbildung setzt die Bereitschaft voraus, an mehreren Standorten in ganz Deutschland ausgebildet zu werden. Gerade das war jedoch für mich etwas, was mir sehr viel Spaß gebracht hat. In kurzen Abständen neue Städte und vor allem auch ständig neue Menschen und Kollegen kennenzulernen, war eine der besten Erfahrungen meines Lebens.

Was war für dich in der Ausbildung die größte Herausforderung?
Im Hinblick darauf als Nachwuchsführungskraft ausgebildet zu werden, ist es wichtig, schon früh Verantwortung übernehmen zu wollen und voranzugehen. Viele Kollegen, auf die ich in den unterschiedlichen Abteilungen getroffen bin, waren teils schon viele Jahre bei IKEA. Da kann es das ein oder andere Mal als "Neuling" schon herausfordernd sein, solch erfahrene Mitarbeiter für seine Themen zu begeistern und zu gewinnen.

Wie sieht der Beruf eines Handelsfachwirts im Bereich "Recovery" aus?
Als Teamleiter bei Recovery leitest und führst du die "Recovery & Quality"-Arbeit im Einrichtungshaus. Du unterstützt die unterschiedlichen Funktionen im Einrichtungshaus in ihrem Bestreben, die Kosten für die Abschriften, für die sie verantwortlich sind, zu senken. Du verbesserst den Qualitätsausdruck für die Kunden und gibst den Produkten eine zweite Chance.

Wem würdest du eine Ausbildung zum Handelsfachwirt empfehlen?
Grundsätzlich würde ich allen diese Ausbildung empfehlen, die etwas zwischen einer klassischen Berufsausbildung und einem Studium suchen. Interesse am Handel sollte natürlich genauso wie der Spaß am Umgang mit Menschen vorhanden sein. Wer offen und bereit ist, während der Ausbildung für eine gewisse Zeit an mehreren Standorten in ganz Deutschland eingesetzt zu werden, für den könnte diese Ausbildung genau das Richtige sein.

Welche besonderen Interessen sollte man für den Bereich "Recovery" mitbringen?
Ich denke, dieser Bereich spricht gerade Menschen an, die sehr zahlenaffin sind, gerne in tiefere Analysen gehen und immer auf der Suche nach der Ursache sind. Die aber ebenso gerne in das Gespräch mit den vielen anderen Fachbereichen im Einrichtungshaus gehen, um die Recovery-Arbeit, die Qualität der Produkte und das Thema Nachhaltigkeit stets voranzutreiben.

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