Erdkunde im Abitur 2025: Wie du dich vorbereitest

Elena Weber - 09.12.2024

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Erdkunde im Abitur: Fakten und Methoden

Wie viele Einwohner haben die USA? Was ist die Hauptstadt von Mali? Und wie heißt der längste Fluss Asiens? Wenn du diese Fragen beantworten kannst, ist das gut, reicht aber nicht aus, um dein Erdkunde-Abi zu bestehen. Denn neben Faktenwissen geht es in Erdkunde, auch Geografie genannt, darum, dich räumlich orientieren zu können und verschieden Phänomene auf der Erde in einen Kontext zu setzen, zu analysieren und zu bewerten. Welche Rolle Fachwissen und Methodenkenntnisse dabei spielen und wie du effektiv fürs Abi lernst, haben wir für dich zusammengestellt.

Erdkunde im Abitur: Das wird bewertet

Beim Begriff "Geografie" denken wir zuerst an die Hauptstädte der Erde, Flüsse oder Gebirge. Doch wenn Erdkunde dein Abiturfach ist, weißt du längst: Erdkunde ist sehr viel mehr als zu wissen, was die Nachbarländer Deutschlands sind. Globalisierung, Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung sowie Metropolen, Städte und Tourismus sind einige der großen Themen, mit denen du dich im Erdkundeunterricht beschäftigst. Damit ist Erdkunde ein Fach, das sich intensiv mit vielen aktuellen Thematiken und Problemen unserer Zeit auseinandersetzt.

Diese Themen gilt es im Erdkunde-Abi zu reflektieren und zu bewerten. Dazu reicht es nicht aus, dein Fachwissen bloß zu reproduzieren. Du musst es auch anwenden. Ob du das in ausreichendem Maße tust, legen die sogenannten Kompetenzbereiche fest, die mit der Abiturprüfung abgefragt werden.  Diese Kompetenzbereiche sind:

  • Sachkompetenz
  • Methodenkompetenz
  • Urteilskompetenz
  • Handlungskompetenz

Sachkompetenz

Sachkompetenz meint den Erwerb von allgemein- und regionalgeografischen Kenntnissen und den Umgang mit ihnen. Die Kenntnisse beziehen sich dabei sowohl auf Naturfaktoren als auch auf den von menschlichen Aktivitäten geprägten Raum. Neben dem differenzierten Gebrauch von Fachbegriffen zeigt sich deine Sachkompetenz in der Fähigkeit, dein Wissen kontextualisiert anzuwenden, abzugleichen und zu bewerten.

Methodenkompetenz

Die kritisch-reflektierte Strukturierung, Analyse und Interpretation von geografisch relevanten Informationen sind wichtige Elemente der Methodenkompetenz. Zudem geht es darum, raumbezogene Sachverhalte mündlich wie schriftlich allgemein- und fachsprachlich angemessen darzustellen und sie strukturiert und problembezogen zu präsentieren.

Urteilskompetenz

Deine Urteilskompetenz zeigst du, indem du räumliche Strukturen und Prozesse in Hinblick auf ihre Bedeutung für die Gestaltung der aktuellen wie künftigen Lebenswirklichkeit bewertest und Lösungsansätze für Konflikte anbietest. Darüber hinaus geht es darum, deine eigene und fremde Positionen kritisch zu hinterfragen und zueinander in Beziehung zu setzen. Dabei solltest du sachlich, differenziert und stimmig argumentieren.

Handlungskompetenz

Handlungskompetenz bedeutet, dass du deine Sach- und Methodenkenntnisse anwenden und präsentieren kannst. Du bist in der Lage, geografische Sachverhalte zu kommunizieren und Handlungsoptionen für die Nutzung, Gestaltung und Bewahrung von Räumen zu entwickeln und zu reflektieren.

Wusstest du, dass...

... sich der Begriff "Geografie" von dem altgriechischen Wort geōgraphía ableitet und "Erdbeschreibung" bedeutet? Der Naturphilosoph Anaximander aus Milet soll der Erste gewesen sein, der um 550 v. Chr. eine Karte der Erde und der Meere skizzierte. 

Dein Weg zur perfekten Abitur-Vorbereitung

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Bei all den Kompetenzen ist es wichtig, dass du dich auch fokussiert auf die Aufgaben konzentrieren kannst. Damit deine Aufregung dich nicht ablenkt, empfiehlt es sich, während deiner Vorbereitung gezielt Konzentrationsübungen zu machen, mit denen du deine Konzentration steigern kannst.

Aufbau der Abiprüfung

Wie die Abiturprüfung im Detail aussieht, wird vom Kultusministerium der jeweiligen Bundesländer geregelt und kann daher in jedem Bundesland unterschiedlich ausfallen. In den meisten Ländern besteht die schriftliche Abiprüfung in Geografie aus mehreren Aufgaben und dazugehörigem Infomaterial wie Grafiken oder Diagrammen, die du bearbeiten musst. Im mündlichen Erdkunde-Abi kannst du meist aus verschiedenen Themen wählen. Zum genauen Aufbau der Abiprüfung in deinem Bundesland kannst du dich auf der Seite des jeweiligen Kultusministeriums schon über ein Jahr im Voraus informieren.

Abiturwissen: Was du können solltest

Ob Geschichte im Abitur, Deutsch, Englisch oder Mathe – in jedem Abifach solltest du lernen, was ihr im Laufe der Oberstufe an Themen besprochen habt. Denn das Fachwissen ist die Basis dafür, dass du die verlangten Kompetenzen überhaupt nachweisen kannst. In Erdkunde verteilen sich die abirelevanten Themen auf sieben Inhaltsfelder:

  1. Lebensräume und deren naturbedingte sowie anthropogen bedingte Gefährdung
  2. Raumwirksamkeit von Energieträgern und Energienutzung
  3. Landwirtschaftliche Strukturen in verschiedenen Klima- und Vegetationszonen
  4. Bedeutungswandel von Standortfaktoren
  5. Stadtentwicklung und Stadtstrukturen
  6. Sozioökonomische Entwicklungsstände von Räumen
  7. Dienstleistungen in ihrer Bedeutung für Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen

Gut zu wissen

Welche dieser Inhalte für dich und deine Prüfung relevant sind, hängt wieder von dem Bundesland ab, in dem du dein Abitur machst. 

1. Lebensräume und deren naturbedingte sowie anthropogen bedingte Gefährdung

Im Fokus dieses Inhaltsfeldes stehen die Lebensräume des Menschen sowie deren naturbedingte und anthropogen bedingte, also durch den Menschen beeinflusste Bedrohung. Insbesondere die Auswirkungen des weltweit voranschreitenden Klimawandels und die damit verbundenen Herausforderungen für die Zukunft stehen im Fokus. Dazu gehören unter anderem folgende Themen:

  • Ursachen und Bedeutung von Migration und Migrationsrouten
  • Wachstum der Weltbevölkerung
  • Demografischer Wandel
  • Ressource Boden, u.a. Erosion, Versauerung, Versiegelung
  • Weltmeere, Fischvorkommen und Überfischung

2. Raumwirksamkeit von Energieträgern und Energienutzung

Die Energieverfügbarkeit hat eine besondere Bedeutung für wirtschaftliches Handeln. Aus diesem Grund beschäftigt sich dieses Inhaltsfeld unter anderem mit

  • (knappen) Rohstoffen, ihrer Gewinnung und Verwendung,
  • Recycling,
  • Zukunft der Energieversorgung,
  • Wasserversorgung und Wasserverbrauch.

3. Landwirtschaftliche Strukturen in verschiedenen Klima- und Vegetationszonen

Landwirtschaftliche Strukturen in unterschiedlichen Klima- und Vegetationszonen der Erde unter Einfluss ökonomischer Entwicklungen und ökologischer Faktoren ist das Thema dieses Inhaltsfeldes. Der Schwerpunkt liegt dabei auf

  • der landwirtschaftlichen Produktion in den Tropen im Rahmen weltwirtschaftlicher Prozesse,
  • der Intensivierung der agraren Nutzung in der gemäßigten Zone und in den Subtropen,
  • der Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Ressourcengefährdung und Nachhaltigkeit.

4. Bedeutungswandel von Standortfaktoren

Im Mittelpunkt dieses Inhaltsfeldes stehen

  • der Strukturwandel industriell geprägter Räume und
  • die Herausbildung von Wachstumsregionen.

Ziel ist es, Veränderungen in den wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen sowie die Auswirkungen der Mobilität von Menschen und Gütern zu verstehen.

5. Stadtentwicklung und Stadtstrukturen

Der Anteil der städtischen Bevölkerung nimmt kontinuierlich zu – vor diesem Hintergrund stellt dieses Inhaltsfeld Funktionen, Strukturen und Veränderungen städtischer Siedlungen unter dem Einfluss von soziokulturellen, politischen und ökonomischen Prozessen und einer Zunahme der Mobilität in den Fokus. Themenschwerpunkte sind hier unter anderem:

  • Stadtökologie, u.a. Ökosystem Stadt, Stadtklima, nachhaltige Stadtentwicklung
  • Metropolisierung und Marginalisierung als Elemente eines weltweiten Verstädterungsprozesses
  • Demographischer und sozialer Wandel als Herausforderung für zukunftsorientierte Stadtentwicklung

6. Sozioökonomische Entwicklungsstände von Räumen

Die unterschiedliche Ressourcenverfügbarkeit, das Ungleichgewicht beim Austausch von Rohstoffen und Industriewaren, die Arbeitsmarktsituation sowie die wirtschaftspolitischen Zielsetzungen sind wichtige Grundlagen für das Verständnis von Entwicklungsunterschieden. Damit du auch die Strategien und Instrumenten zur Reduzierung regionaler und globaler Disparitäten beurteilen kannst, geht es in diesem Inhaltsfeld um folgende Themen:

  • Merkmale und Ursachen räumlicher Disparitäten
  • Demographische Prozesse und ihre Bedeutung für die Tragfähigkeit von Räumen
  • Strategien und Instrumente zur Reduzierung regionaler, nationaler und globaler Disparitäten

7. Dienstleistungen in ihrer Bedeutung für Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen

Regional wie global erfährt der tertiäre Sektor einen enormen Bedeutungszuwachs. Aus diesem Grund behandelt dieses Inhaltsfeld

  • die Entwicklung von Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen im Prozess der Tertiärisierung
  • den Tourismus und seine Auswirkungen.

Wusstest du, dass…

der Fokus im Fach Erdkunde lange auf der Länderkunde lag? In ihrer Form als beschreibende Länderdarstellung geht diese bis in das europäische Altertum und das alte China zurück. Ab 1969 wurde sie als wissenschaftstheoretisch unfundiert, da subjektiv kritisiert und verlor an Bedeutung.

Erdkunde im Abi: Vorbereitung

Deine Vorbereitung für Erdkunde im Abitur sollte damit beginnen, dir eine Übersicht aller Themen anzulegen und dir das dazugehörige Faktenwissen anzueignen. Da du die Themen bereits aus Unterricht und Klausuren kennst, handelt es sich dabei im Grunde nur um eine intensive Wiederholung und Auffrischung. Dennoch solltest du damit rechtzeitig beginnen, da du komplexes Wissen benötigst, das du im nächsten Schritt auch üben musst anzuwenden.

Nach dem Auswendiglernen solltest du anhand von Beispielklausuren und Übungsaufgaben trainieren, dein Wissen anzuwenden. So fallen dir eventuelle Wissenslücken auf. Gleichzeitig bekommst du Routine für die verschiedenen Aufgabenstellungen und ihre Bearbeitung. 

Bedenke, dass du in Erdkunde nicht bloß mit Texten, sondern auch mit verschiedenen Infomaterialien wie Karten, Diagrammen oder Grafiken arbeitest. Auch hier gilt: Je öfter du dich beim Lernen mit ihnen auseinandersetzt, desto routinierter und sicherer bist du später in deiner Abiprüfung.

10 Tipps fürs Erdkunde-Lernen

Plattentektonik, Klimawandel, Globalisierung – Erdkunde ist ein thematisch sehr vielfältiges Fach. Damit du beim Lernen den Überblick behältst, solltest du strukturiert vorgehen. Folgende Tipps können dir dabei helfen.

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FAQs: Häufige Fragen

Wie kann man für Erdkunde-Abi lernen?

Grundsätzlich solltest du für dein Erdkunde-Abi alles lernen, was ihr in der Oberstufe thematisiert habt. Dabei ist es wichtig, nicht nur Fachwissen zu reproduzieren, sondern es auch anwenden zu können. Nutze beim Lernen also unbedingt auch Übungsaufgaben und mache dich mit der Beschreibung und Auswertung von Infomaterialien wie Karten, Grafiken und Diagrammen vertraut.

Ist Erdkunde-Abi schwer?

Wie schwer dir das Fach Erdkunde fällt, ist natürlich eine ganz individuelle Sache. Grundsätzlich solltest du dir aber bewusst machen, dass in den Abiprüfungen nichts anderes drankommt als das, was du bereits im Unterricht und in den Klausuren gemacht hast. Das heißt: Auch im Erdkunde-Abi erwartet dich nichts Neues. Du musst aber alle Themen reproduzieren und anwenden können, die ihr in der Oberstufe besprochen habt.

Wie lange dauert Erdkunde-Abi?

Das kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein. In NRW zum Beispiel dauert die LK-Klausur im Abi 270 Minuten. Belegst du Erdkunde im Grundkurs, dauert deine Prüfung dort 210 Minuten. Die mündliche Prüfung ist in der Regel zwanzig Minuten lang.

Dein Weg zur perfekten Abitur-Vorbereitung

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Überblick: alle Infos zu Erdkunde im Abitur

  • Für Erdkunde im Abitur brauchst du Fachwissen und Methodenkenntnisse.
  • Es geht nicht bloß darum, Wissen wiederzugeben. Du musst auch in der Lage sein, dein Wissen anzuwenden.
  • Die Themenschwerpunkte können von Bundesland zu Bundesland variieren.
  • Im Fach Erdkunde ist auch die Kenntnis und Verwendung entsprechender Fachbegriffe wichtig.
  • Du solltest alle Themen beherrschen, die ihr im Unterricht durchgenommen habt.
  • Fange rechtzeitig und strukturiert mit dem Lernen an.

Weitere Abiturfächer

Da Erdkunde nicht dein einziges Abifach ist, haben wir dir Infos zu weiteren Fächern zusammengestellt:

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