Sieben Berufe für Bösewichte

Engel links, Teufel rechts: Gehörst du zu den Guten? | Foto: alphaspirit/Thinkstock
Alles nur Job-Klischees?
Jeder Beruf der Welt kann mit purer Boshaftigkeit gefüllt werden – wenn sich das Teufelchen auf der Schulter durchsetzt. In manchen Jobs aber richten Bösewichte mehr Schaden an als in anderen. In Berufen vor allem, in denen sie Macht ausüben, andere Menschen kontrollieren können. Das ultimative Klischee – den Politiker als Bösewicht – haben wir an dieser Stelle übrigens einfach mal ausgespart.
Welchen Beruf vermisst du noch in der Liste – und welcher ist völlig fehl am Platz? Sag es uns in den Kommentaren!
1. Wissenschaftler
Wissen und Erkenntnis – nicht immer verfolgen Wissenschaftler solch hehre Ziele. Manchmal stehen politische oder persönliche Motive auf ihrer Agenda ganz oben. Sie könnten ja zum Beispiel ihrem Regime helfen, einen Atomkrieg vom Zaun zu brechen – so wie Dr. Strangelove im gleichnamigen Hollywood-Klassiker. Oder – und jetzt wird's absurd – aus Rachsucht und verletzter Eitelkeit Tote wieder zum Leben erwecken. So wie Dr. Herbert West aus dem 80er-Jahre-Splatter-Geheimtipp "Re-Animator". Dem Fortschritt und der guten Seite verpflichtet ist Emmett Brown aus "Zurück in die Zukunft".
Was du studieren musst, um zu den Guten zu gehören:
Was du willst. Allerdings muss auf den Bachelor noch der Master, dann der Doktor und anschließend der Professor folgen, um den Lehrstuhl bekommen – und auf Weltklasse-Niveau forschen zu dürfen.
2. Programmierer (Hacker)
Sie legen die Infrastruktur ganzer Unternehmen lahm, hacken die amerikanische Präsidentschaftswahl, geben sich als nigerianische Prinzen aus, schleusen Trojaner ein, entlocken alten Damen ihre Passwörter. Hacker stehen zweifellos auf der bösen Seite. Oder? Hacker können die Welt auch besser und gerechter machen – oder es zumindest versuchen. Bestes Beispiel: Edward Snowden. Auch in Hollywood gibt es die guten Hacker wie Serienheld Mr. Robot und die bösen wie 007-Rivalin Natalya Simonova in Golden Eye.
Was du studieren musst, um zu den Guten zu gehören:
Informatik. Im Kommen sind Berufe im Bereich der IT-Security wie IT-Forensiker, Security Consultant und Penetration Tester. Auch entsprechende Studiengänge gibt es mittlerweile schon.
3. Arzt
Ärzte personifizieren das Gute. Sie schwören auf Hippokrates, erlösen uns von Schmerzen, verlängern unser Leben. Und laut Analyse des Oxford-Psychologen Kevin Dutton bilden Mediziner eine der Berufsgruppen, in denen äußerst wenige Psychopathen anzutreffen sind. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Ärzte haben seit jeher ein gewaltiges Machtmonopol. Und Macht korrumpiert bekanntlich. Als KZ-Arzt foltert Christian Szell im 70er-Jahre-Klassiker "Der Marathon-Mann" jüdische Gefangene, um ihnen ihre Diamanten abzupressen. Sein Spitzname, angelehnt an Josef Mengele: Der weiße Engel. Das Gegengewicht aus Hollywood heißt Patch Adams, ein selbstloser Selfmade-Arzt. Medizin und Moral – auch heute ist die Frage hochaktuell. Einige Stichwörter: Stammzellenforschung, Embyronen, Klone, Organspenden…
Was du studieren musst, um zu den Guten zu gehören:
Medizin. Der Numerus Clausus aber ist so hart wie nie und liegt in 14 von 16 Bundesländern bei 1,0.
4. Krankenschwester
Krankenschwestern und Pfleger haben einen tadellosen Ruf. Sie gelten als unterbezahlt, überarbeitet, unterbewertet – und leisten für die Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst. Laut Oxford-Psychologe Sutton haben Pfleger und Krankenschwestern die niedrigste Psychopathen-Quote aller Berufe. Umso gefährlicher, wenn sich doch einer in ihren Reihen einnistet. Das zeigen gruselige Fälle in unschöner Regelmäßigkeit. Im Film sind Nurse Ratched aus "Einer flog übers Kuckucksnest" und Annie Wilkes in Stephen King’s "Misery" böse Krankenschwestern. Eine gute Schwester: Stella im Hitchock-Klassiker "Das Fenster zum Hof."
Was du studieren musst, um zu den Guten zu gehören:
Gar nicht, Ausbildung reicht. Allerdings findet auch im Pflegebereich eine Akademisierung statt. Mittlerweile gibt es Studiengänge wie "Angewandte Pflegewissenschaften", "Berufsspädagogik im Gesundheitswesen" oder "Gesundheit und Pflege".
5. Investmentbanker
Fragt man in der Fußgängerzone, würde der Investmentbanker vermutlich auf Platz eins der Oberschurken landen – noch vor dem Politiker. Im 21. Jahrhundert ist er der Prototyp des Bösewichts, führt die Heuschrecke im Wappen und hat Occupy-Demos von Frankfurt bis New York ausgelöst. Investmentbanker stehen für Konsum, Kommerz, Geldgeilheit, Egoismus, Verantwortungslosigkeit und Skrupellosigkeit. Keiner verkörpert das besser als Gordon Gekko alias Michael Douglas in "Wall Street" oder der "Wolf of Wall Street" Jordan Belfort aka Leonardo DiCaprio. So einfach? Ohne Kapitalgeber und -vermittler würde es viele Weltverbesserer-Startups im Silicon Valley und anderswo – ihre Ideen, Mut und Risikobereitschaft – gar nicht geben. Auch das gehört zur Wahrheit.
Was du studieren musst, um zu den Guten zu gehören:
BWL. Am besten noch einen MBA an einer angesehenen (angelsächsischen) Business School draufsatteln.
6. Rechtsanwalt
Der Rechtsstaat basiert auf mehreren Prinzipien. "Jeder hat das Recht auf ein faires Verfahren." "Im Zweifel für den Angeklagten." "Vor dem Gesetz sind alle gleich." Ehrenwerte Grundsätze, mitunter aber nur schwer zu ertragen. Anwälte, die für Mörder, Vergewaltiger und Kriegsverbrecher einstehen – ahnend, dass ihre Mandanten schuldig sind und trotzdem Schlupflöcher im Paragraphendschungel suchen. Gibt es. Weniger krasses Beispiel: Abmahnanwälte, die Arglose wegen Bagatellen abzocken. Auch John Milton alias Al Pacino ist Anwalt "Im Auftrag des Teufels". Die gute Seite verkörpert Atticus Finch alias Gregory Peck im 60er-Jahre-Drama "Wer die Nachtigall stört".
Was du studieren musst, um zu den Guten zu gehören:
Jura. Am besten mit der Note "Vollbefriedigend" abschließen – oder einer noch besseren.
7. Viehzüchter
Die Weltbevölkerung wächst unaufhörlich, bald wollen acht Milliarden Mäuler gestopft werden. Die Agro-Industrie hilft, Nahrungsmittel in industriellem Maßstab herzustellen. Kann es etwas Wichtigeres geben, als Menschen vor dem Hungertod zu bewahren? Und doch haben Viehzüchter einen denkbar schlechten Ruf. Weil manche von ihnen Hühner und Schweine in Kleinstgehege zwängen, Gänsen bei lebendigem Leib stopfen und ganze Regenwälder roden, um Platz für Weideflächen zu schaffen. Im belgischen Film "Bullhead" von 2011 werden die dunklen Seiten der Viehzucht thematisiert – basierend auf einer wahren Geschichte aus den 90ern.
Was du studieren musst, um zu den Guten zu gehören:
Eine Ausbildung zum Landwirt reicht aus. Manche Fachhochschulen bieten ein Landwirtschaftsstudium an, die Uni Kassel sogar eines in "Ökologische Landwirtschaft".
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