Praktikumsbericht: So sollten Inhalt und Layout aussehen

Janina Finkemeyer - 16.07.2015

 Praktikumsbericht Schule

Beim Praktikumsbericht schreibst du deine Erfahrungen auf | Foto: Thinkstock/Szepy

Das Deckblatt für deinen Praktikumsbericht

Neben dem Hinweis, dass es sich hierbei um einen Praktikumsbericht handelt gehören auch die Daten zur eigenen Person, zur Arbeitsstelle und zur Schule mit aufs Titelblatt. Hier gibt‘s ein paar Tipps, wie man das Beste rausholen kann.

Mit kleinem Abstand zur Überschrift kann man, in deutlich kleinerer Schriftgröße, das Tätigkeitsfeld, den Praktikumszeitraum und das Abgabedatum auflisten. Um die inhaltliche Einheit zu wahren, bleiben eigener Name, Anschrift, Telefonnummer, Schuljahr und Klasse zusammengefasst am unteren Rand des Titelblatts. Ebenso die entsprechenden Daten zur Praktikumsstelle, sprich erneut das Tätigkeitsfeld, der Name des Unternehmens, der Ort, eine Telefonnummer und ein entsprechender Ansprechpartner.

Nun sieht das Blatt natürlich in der Mitte sehr leer aus, dieser Platz wird genutzt, um entweder ein Bild vom Unternehmenshaus oder das Unternehmenslogo einzufügen. So kommt auch meist etwas Farbe mit in die formale Datenauflistung, das Ganze wirkt ansprechender.

Das Inhaltsverzeichnis

Hinter dem Deckblatt folgt das Inhaltsverzeichnis. Es besteht aus der einheitlichen Gliederung 1. Kapitel, 1.1 Unterkapitel und so weiter. Es ist wichtig, dass die richtigen Seitenzahlen zu jedem neuen Kapitel und Unterkapitel angegeben werden. Seite Eins entspricht der Einleitung, Titelblatt und Inhaltsverzeichnis werden nicht mitgezählt.

Die meisten Schreibprogramme bieten die Möglichkeit automatische Inhaltsverzeichnisse anzulegen. Das hat mehrere Vorteile. Zum einen werden bei einer automatischen Aktualisierung veränderte Seitenzahlen und Überschriften neu angepasst, zum anderen erleichtert es, nach einem Export zum PDF, den Zugriff auf die jeweiligen Seiten. Klickt man im Inhaltsverzeichnis auf die Seitenzahl eines Kapitels, wird sofort zur entsprechenden Seite geblättert. Diese Einstellung ist für den Leser angenehmer, wenn er auf der Suche nach etwas Bestimmten ist. Die Lehrer werden es euch danken, wenn ihr den Bericht in Dateiform abgeben müsst. Nebenbei zeigt es auch noch, dass ihr euch mit dem Programm auskennt und damit umgehen könnt.

Die Einleitung

Das erste Kapitel ist, ganz einfach, die Einleitung. Hier formuliert ihr die Eckdaten zur Praktikumsstelle, die ihr bereits auf dem Titelblatt aufgelistet habt, noch einmal aus. Also beschreibt ihr kurz eure Praktikumsstelle, nennt das Unternehmen und den Standort. Da zum Tätigkeitsfeld und Unternehmen im Hauptteil noch Erläuterungen folgen, reicht in der Einleitung nur eine knappe Nennung.

Anschließend wird erläutert, wie ihr auf die Praktikumsstelle oder das Unternehmen gekommen seid und wieso ihr euch dafür entschieden habt. Das erinnert euch vielleicht an das Anschreiben in der Bewerbung. Wenn ihr dort bereits beschrieben habt, warum ihr euch gerade für diesen Praktikumsplatz entschieden habt, kann das ruhig, passend umformuliert, übernommen werden. Zum Kapitelabschluss beschreibt ihr kurz die grundlegenden Erwartungen, die ihr vor dem Beginn hattet.

Der Hauptteil

  • Im Hauptteil des Berichts beginnt ihr mit der Vorstellung des Unternehmens, dies entspricht dem Unternehmensporträt. Dazu gehört unter anderem seine Geschichte, die Entwicklung, die Mitarbeiterstruktur und vor allem, die Erläuterung zur Leistung und Zielsetzung. Diese Informationen sind meistens auf der Homepage, in Flyern oder Infoheften des Unternehmens zu finden und können umformuliert gut übernommen werden.
  • Unter Punkt zwei stellt man das Praktikum genau vor. Hierfür werden im ersten Unterpunkt die Tätigkeiten und Aufgaben, die man bewältigen muss, aufgeführt, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Die Einzelheiten kommen erst im darauffolgenden Unterkapitel. Die genaue Dokumentation der Aufgaben erfolgt anhand eines oder mehrerer repräsentativer Beispiele. Dabei wird der komplette Prozess ausführlich, von der Aufgabenfindung bis zur Bewältigung der Aufgaben, dargestellt und erklärt. Macht ihr zum Beispiel ein Praktikum in einem Chemielabor, könnte es sein, dass ihr ein Projekt bearbeiten müsst. Ihr sollt eine Analysemethode für einen bestimmten chemischen Stoff ausarbeiten. Zunächst beginnt ihr mit der Erklärung, wie ihr an dieses Projekt gekommen seid. War es eine vorgegebene Aufgabe oder konntet ihr euch das Thema selber aussuchen?
  • Anschließend folgen die Beschreibung der genauen Aufgabe und eure Herangehensweise, wie ihr sie bearbeiten wollt. Im nächsten Punkt erklärt ihr die eigentliche Bearbeitung und den Weg zur Lösung, sowie die abschließende Analyse und Auswertung. Um das Ganze zu verbildlichen, könnt ihr im Anhang zum Beispiel Diagramme beilegen oder Fotos, die ihr während des Prozesses gemacht habt. Einfach alles, was ihr für repräsentativ haltet.
  • Als letzten Punkt vor dem Schluss, kann man gegebenenfalls auch die Betreuung des Praktikums vor Ort mit einbringen. Konntet ihr selbstständig arbeiten, wurde euch ständig über die Schultern geguckt, durftet ihr bereits Verantwortung übernehmen oder wurdet ihr vielleicht kaum beachtet?

Der Schlussteil des Berichts

Den Schluss bildet die Reflexion, beziehungsweise das Fazit. Hierfür kommt ihr noch einmal auf die Einleitung zurück und vergleicht die dort genannten Erwartungen mit dem Erlebten. War das Praktikum letztendlich vielleicht enttäuschend, zu anspruchsvoll oder genau den vorherigen Annahmen entsprechend? Das Erlebte wird kritisch hinterfragt und mögliche Verbesserungsvorschläge aufgeführt: Was hat gefallen, was eher weniger? Am Ende gehört die Erklärung oder Erkenntnis, welche Bedeutung das Praktikum für euren schulischen Werdegang hat und ob sich vielleicht neue Perspektiven eröffnet haben.

Der vorletzte Punkt im Inhaltsverzeichnis sind die Quellen. Die müssen aufgeführt werden, wenn Inhalte eures Berichts aus Sekundärliteratur zusammengestellt wurden, beispielsweise bei der Unternehmensgeschichte. Jetzt fehlt nur noch der Anhang. Dazu gehören mögliche Arbeitsproben, das Praktikumszeugnis (das ihr euch auf jeden Fall ausstellen lasst!), eine eventuelle Praktikumsbescheinigung, die von der Schule vorgegeben wurde und die Erklärung über die eigenständige Erstellung des Praktikumsberichts.

Hiermit erkläre ich, dass ich diesen Praktikumsbericht selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet habe . Deine Unterschrift
 

Die Schrift

Gut lesbar sollte die Schrift sein, sie darf nicht zu klein, zu verschnörkelt oder zu sehr aneinander gedrängt sein. Im Fließtext ist die Schriftgröße zwischen zehn und zwölf Punkt angenehm zu lesen, beschränkt euch hier am besten auf einen Schrifttyp, zum Beispiel Cambria, Arial oder Times. Bei den Überschriften kann man auch einen anderen Schrifttyp wählen, eine andere Farbe und Fettung zur Verdeutlichung ist ebenfalls möglich, sowie eine höhere Punktzahl der Schrift. Auch hier bieten mache Schreibprogramme angepasste Vorlagen für Überschriften und den Fließtext an, die man gut übernehmen kann.

Das alles entspricht dem Grundaufbau und Inhalt, der typischerweise verlangt wird und an den du dich gut halten kannst. Es kommt natürlich auch vor, dass Lehrer ihre eigenen Wünsche, bezüglich des Berichts haben. Beim Umfang gibt es keine allgemeinen Vorgaben, darüber musst du dich auf jeden Fall bei deinem Betreuer erkundigen.

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