Nachhilfe: Dann brauchst du sie!

Simon Sperl - 14.10.2015

Nachhilfe Expertentipps

Auch ältere Schüler oder Studenten bieten häufig gute Nachhilfe an | Foto: Thinkstock/Antonio_Diaz

Sinn und Unsinn von Nachhilfe

Damit Nachhilfe Erfolg bringt, sind zwei Dinge besonders wichtig. Erstens: Du musst sie wollen. Nur dann macht es überhaupt Sinn, über Nachhilfe nachzudenken. Solltest du diese nur nehmen wollen, weil dich deine Eltern dazu drängen, wird sie nicht helfen.

Zweitens: Du solltest vorher mit deinen Lehrern und Eltern überlegen, wieso du Nachhilfe nehmen willst. Genau das passiere viel zu selten, stellt Heike Neußer von der Schulpsychologischen Beratungsstelle in Bochum fest: "Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell die Idee entsteht, Nachhilfe zu nehmen, ohne dass Schüler, Eltern und Lehrer gemeinsam analysiert haben, wo die Gründe dafür liegen." Schlechte Noten kommen schließlich nicht aus dem Nichts.

Deswegen frag dich einmal selber, wie deine Prüfungsvorbereitung aussieht:

  • Planst du das Lernen vor einer Klausur und schaust frühzeitig über deine Aufzeichnungen?
  • Arbeitest du die Checklisten, Materialien und Übungsaufgaben des Lehrers durch?
  • Sprichst du offene Fragen und Probleme im Unterricht an?

Wenn du diese Fragen mit "Ja" beantworten kannst, wirst du deine Leistungen mit Nachhilfe verbessern können. Ansonsten solltest du daran arbeiten, kontinuierlich zu lernen und deine Hausaufgaben zu erledigen.

Gründe für schlechte Noten beachten

Im Gegensatz zur Faulheit gibt es zahlreiche Auslöser für schlechte Noten, bei denen Nachhilfe Sinn macht. So können Lücken oder Defizite ausgeglichen werden, wenn du beispielsweise

  • wegen einer Krankheit längere Zeit im Unterricht gefehlt hast,
  • familiäre Schwierigkeiten hattest
  • oder durch einen Umzug/Schulwechsel in eine Klasse mit einem höheren Leistungsstand gekommen bist.

Falls du allerdings in allen Fächern schlechte Zensuren hast, werden die Lehrer dir ebenfalls von Nachhilfe abraten und das Wiederholen der gesamten Klasse empfehlen. Möglicherweise liegt sogar eine generelle Überforderung vor. "Wenn die Schulform zu schwierig ist und in jedem Fach Nachhilfe genommen werden muss, sollte überlegt werden, ob ein Schulwechsel nicht die bessere Lösung darstellt", empfiehlt Neußer.

Wissen nachholen oder Lernen lernen?

Wenn du beschlossen hast, mit Nachhilfe deine Leistungen verbessern zu können, solltest du eingrenzen, woran du genau arbeiten möchtest. Um die geeignete Nachhilfeform zu finden, ist es entscheidend zu wissen,

  • ob du ein bestimmtes Themenfeld nur oberflächlich oder sogar nicht verstanden hast
  • oder es dir Schwierigkeiten macht, Wissen anzueignen oder Fragestellungen zu beantworten.

Im ersten Fall wirst du das fehlende Wissen nachholen und aufarbeiten. Dahingegen wird es im zweiten Fall darum gehen, dass dir beim Lernen lernen geholfen wird. Hier wird dir in der Nachhilfe gezeigt, wie du an Probleme herangehen und Lösungsstrategien entwickeln kannst.

Wie finde ich gute Nachhilfe?

Ältere Schüler, Studenten, pensionierte Lehrer, private Nachhilfeinstitute oder sogar die eigenen Eltern: Schon bei der Auswahl fällt es schwer, sich für eine Nachhilfeform zu entscheiden – doch wahrscheinlich wirst du nicht mit jeder deine Ziele erreichen.

Falls du dich beispielsweise im Unterricht nicht traust, bei Problemen nachzufragen, ist ein pensionierter Lehrer eine schlechte Wahl. "Dann ist ein älterer Schüler oder ein Student eine gute Alternative, weil diese weniger autoritär und trotzdem gut mit den Lerninhalten vertraut sind", wie die Psychologin Heike Neußer erklärt.

Um die beste Nachhilfe für dich zu finden, solltest du dir gemeinsam mit deinen Eltern und vielleicht den Lehrern überlegen, wer infrage kommt. Eine neutrale Beratung bekommst du auch bei jeder schulpsychologischen Beratungsstelle an deinem Wohnort. Dort arbeiten unter anderem Psychologen, die auf die Lösung von schulischen Problemen spezialisiert sind. 

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